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Text zu: "I tritt herein als Handwerksbursch" - Faschingslied

Die Handwerksburschen hatten nach Volksmeinung immer Hunger und waren für jede Essensgabe dankbar, besonders, wenn sie umfangreich und schmackhaft war.

  1. I tritt herein als Handwerksbursch, taat bittn um a Wurscht; / ja nur recht dick und nur recht lang, / daß viermal um an Ofn langt, / |: bei da Tür hinaus, beim Fenster herein, des wird a guate Bratwurscht sein! :|
  2. I tritt herein als Handwerksbursch, taat bittn um a Wurscht; / a Loabal Brot waar a net schlecht, / ja weil i d'Wurscht glei essen möcht; / |: und auf das Brot a bißl a Fett, auf daß es leichter abigeht! :|
  3. (Es liabn Leut, so laßt's enk sagn, i ko scho was vertragn; / mit Wurscht und Brot hab i net gnua, / a Mehlspeis ghört scho a dazua; / |: zwölf Semmiknödl, kuglrund, und Dampfnudln, de san recht gsund. :|)

Liedgeschichte: Wastl Fanderl hat dieses Kinderlied aus überlieferten Teilen neugemacht und mehrmals seit den 1950er Jahren umgestaltet. Den Anstoß gab ihm die Aufzeichnung eines "Faschingssingens" in der Zeitschrift "Das deutsche Volkslied" (Wien, 8. Jg., 1906, S. 61 und 32. Jg., 1930, S. 14): Rudolf Wolf gibt die 1. Strophe und die Melodie als Erinnerung an die umherziehenden Faschingsnarren wieder, die um 1875 in Guntramsdorf/NÖ zum Einsammeln von Gaben als singender Handwerksbursch (1. Str.), in weiteren Strophen als Landstreicher oder als altes Weib auftreten. Fanderl erweitert den Handwerksburschentext schon in den 1950er Jahren mit einer eigenen 2. Strophe (eventuell unter Benutzung eines Textes der Sammlung Liebleitner, vgl. Sänger- und Musikantenzeitung = SMZ, München, 1. Jg., 1958, S.9), die er mehrmals ändert (vgl. Zeitungsabdruck 1950er Jahre, Aufnahme im BR, Abdruck in "Annamirl Zuckaschnürl" 1961). Eine 3. Strophe fügt Fanderl erst später an (vgl. Neuauflage Fanderl Liederbogen 7/37). "Is's a Freud", 1987, S. 11, 2-stimmig, "aus: Wastl Fanderl 'Annamirl Zuckaschnürl', erschienen 1961 im Franz Ehrenwirth Verlag KG, München" (dort aber nur 2 Strophen und teils Textunterschied); "Melodie und 1. Strophe Volksgut". TA: Regina Fanderl; einstimmig mit Zitherbegleitung Wastl Fanderl; Fassung aus "Annamirl Zuckaschnürl", 2 Strophen; Bayerischer Rundfunk 1.3.1962.