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Text zu: "von da Schwoag bis auaf d' Hochalm" - Das Tennbodenbachei

Die Schönheiten des sommerlichen Almlebens faszinieren nicht nur die Chiemgauer.

  1. Von da Schwoag bis auf d'Hochalm is a nimma weit, / wo's a Waxlab, a grea's, schöne Gamsrogei geit; / |: und des Tennbodnbachei roast abi go Tal, / ja da bleib i's a Bois diamamal. :| / I di ri ho e ri di, ...
  2. Wenn da Auerhoh balzt und um d'Henn umitanzt / und wenn d'Sunn aufasteigt und da Hobaspitz glanzt / |: und die Hüatabuam schwegein und singan schö drei, / ja, da möcht is halt allaweil sei! :| / I di ri ho e ri di, ...

Liedgeschichte: Sigi Götze aus Grassau hat die Geschichte des am 2.4.1943 vom Grassauer Musikanten Max Koch (1886-1969) gemachten Liedes genau recherchiert (Berchtesgadener Anzeiger, 24. April 2013, "70 Jahre Tennbodenbachei"). Er weist auf den Abdruck vom 27.5.1950 in der Zeitung "Almfried" (Trostberg) durch Wastl Fanderl mit kleinen Änderungen und ohne die ursprüngliche 2. Strophe von Koch hin, die da lautete: "Wo da Bua a da Sennrin an Jodler naufschickt, wo da Jaga vor da Hütt'n an Hund d'Flöh dazwickt, wo de Stoadrossl singt, woltern weit konnst as hörn, ja da bin i's halt gar a so gern." Den Begleittext zitiert Götze: "Hier haben wir einmal ein neues Liadl. Ein Marquartsteiner, der Koch Maxl (seit Jahren gehört er zum guten Stamm in der Löwenbrauerei zu München) hat es 'für sich' gemacht. Heutzutage entstehen wenig Lieder, die von selber den Weg ins Volk finden, sich dort zurecht singen wie man sagt um später einmal – vielleicht – als echtes Volkslied weiter zu leben. Wir – und vor allem der Koch Maxl selber wollen nicht so vermessen sein und das obige Lied für 'Fertig' zu betrachten. Vom Volk selbst soll es die endültige Form erhalten, das ist unser Wunsch. W.F." Der Abdruck in der SMZ (2. Jg., 1959, S. 58) ist mit 2 Strophen und dreistimmig identisch mit Fanderls Liederbogen 7/38. Fanderl schreibt dazu: "Max Koch, gewesener Braumeister der Löwenbrauerei zu München, hat den Text vor Jahren einmal geschrieben und einer Volkssängergruppe übergeben. Sie sollte ausprobieren, ob sich 'a Melodie zuawisinga laßt'. Das Liadl hat sich gehalten, die Geschwister Hartbichler auf dem Samerberg bei Rosenheim singen es gerne in obiger Fassung." Die Herkunft der Melodie ist noch ungeklärt. Fanderl glaubte, sie gemacht zu haben – jedoch scheint ein enger Bezug zu einem Halbwalzer/Landler gegeben, den Hans Seidl (1907-1973) in den 1950er Jahren für den Kiem Pauli abschrieb. Nach Götze haben sich Koch und Seidl gut gekannt – beide waren Klarinettisten und Erzmusikanten. "Is's a Freud", 1987, S. 33, 2-stimmig, "Waxlab, Wachslaubbaum = Stechpalme, Gamsrogei = Gebirgsblume, a Bois = eine Weile"; "Text: Max Koch". TA: Geschwister Hartbichler vom Samerberg; Begleitung: Rupertiwinkler Musikanten mit Zither, Akkordeon und Gitarre; ORF-Salzburg, Aufnahmedatum verschollen, zwischen 1961-1965. Privataufnahme Sepp Wimmer, Kopie für ORF 21.1.1975 (Dokumentationsaufnahme, Technik nicht optimal).