Navigation überspringen.
Startseite

Text zu: XXVI. Und a Waldbua bin i

  • (1.)Und a Waldbua bin i / und a Walddeandl liab i, / bin a Bua, a junga, / schleich im Holzschlag uma, / bin a Bua, a junga, / schleich im Holzschlag uma.
  • (2.) Aba Dirndl, sei gscheid, / liab an Buam, der di gfreut. / |: Liabst an Buam mit an Geld, / hast koa Freud auf der Welt. :|
  • (3.) Aba Dirndl, mei, mei! / Wer werd denn gar a so sei! / |: Wenn du gar a so bist, / is mei Hergehn umasist. :|
  • (4.) Aba Dirndl, mei liabs, / wannst mi Zithern schlagn liaßst! / |: Wannst mi heiratst, mei Bua, / kannst die Zithern schlagn gnua. :|
  • (5.) Aba Dirndl, geh, geh, / in da Fruah an Kaffee, / |: auf Mittag saure Ruam / und auf d'Nacht an schön Buam. :|
  • (6.) Aba Dirndl, dei Treu, / dei Aufrichtigkeit, / |: dei schöne Manier, / hat mi hergführt zu dir. :|
  • (7.) Du sagst allweil vom Treubleibn, / du sagst allweil vom Liabn, / |: du sagst allweil vom Vögelfang', / aba i siach nia koan fliagn! :|
  • (8.) Aba Dirndl, woaßt was, / dei Fürta is naß, / |: bind das ab und broats aus, / nacha legn ma uns drauf. :|
  • (9.) Hast a Freud auf da Welt, / wann de Zither sche hellt, / |: wann de Geign sche klingt / und da Waldbua sche singt. :|
  • (10.) Und a Waldbua bin i / und de Dirndl liabn mi / |: und i habs alle gern, / ja, drum müassns mir ghörn. :|
    (Nachgesang:) Schmalz in da Buttn, Loahm in da Gruabn, / lustig san d'Holzhackerbuam, / sans im Berg oda im Tal, / lustig san sie überall!

T/M: Im Deutschen Volksliedarchiv sind zahlreiche Belege für alle deutschen Landschaften zu dieser Vierzeilerzusammenstellung "Waldbua und Walddirndl" gesammelt. Eine frühe Variante bringt Halbreiter in seinen "Gebirgsliedern" (München 1839, "Der betrüabte Waldbua"). Wastl Fanderl weist u.a. auf die Singtradition in seiner Familie und den Gebrauch in Wirtshäusern im Chiemgau ab ca. 1890 hin (VMA/EBES 1996/2013).