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Text zu: Kirchweihgsangl

  1. Ja, grüaß enk Gott, Leitl, jetz san ma halt do. / Jetz sing ma an Kirta, so laut wia ma ko.
  2. An Sunnta, an Monta und a an Irta, / so lang werd jetz gfeiert, so lang is Kirta.
  3. A lustiga Kirta, der dauert drei Tag, / und a no an Migga, wenn sa se schicka no mag.
  4. Ja, steierisch tanzn und boarisch aufspuin, / so g'nau wia de Schützn tean de Preana scho zuin.
  5. Am Kirta werd juchezt, werd tanzt und gsunga, / wias de Altn scho gmacht ham, machans a de Junga.
  6. Da Tanzbodn is aufgstraht, d'Musikanten san g'richt, / as Essn is auftragn, ja des is a Gschicht.
  7. Musikanten, es Schwanz, / spuits ma auf meine Tanz, / spuits auf meine Liada, / ko net a iada.
  8. De Buama von Rimsting, dene schick ma an Gruaß, / do ko koana kemma, weil er ausmistn muaß.
  9. Musikanten, machts auf, es werds scho was kriagn, / i lass enk an Hafn voll Erdäpfel siadn.
  10. Musikanten, machts auf, und Bernauer, gehts weg, / jetz kemman de Preana, da geht was vom Fleck.
  11. Und aus is da Kirta und aus is da Tanz, / und aus san d'Monetn und gfressn is d'Gans.
  12. Aus werds a mitn Singa, mitn Faxn reissen, / mia bleibn aber do bis' uns außeschmeißen.
  13. Bis uns außeschmeißen und de Tür riegln zua – / mia habn ja vom Kirta heit Nacht no net gnua!
  14. Herr Wirt, pfiati Gott, / mir leidn koa Not, / mir kehrn wieda ei, / wenn's is auf Kathrei.

Gerade auch am Kirchweihfest war und ist es teilweise noch heute üblich, beim ausgelassenen Tanzvergnügen oder zur Unterhaltung und zum gegenseitigen Aussingen Schnaderhüpfl (Zweizeiler oder Vierzeiler) anzustimmen. Wir geben hier eine Partie alte und neue Kirchweihgsangl aus verschiedenen Quellen mit einer aus überlieferten Motiven neugestalteten Melodiefolge mit Paschen auf das landlerische Instrumentalnachspiel wieder. Die Texte stammen u.a. aus Feldforschungen des VMA (u.a. mit Jackl Irrgang um 1970/1980) in Prien am Chiemsee und Umgebung, aus der Sammlung von Franziska Hager (um 1930) und wurden mit eigenen Einfällen ergänzt und verändert. Natürlich können weitere Gstanzln aus der Überlieferung oder mit eigenen Einfällen neugedichtet auf diese Melodiefolge gesungen werden. Auch die Ortsnamen (Prien, Rimsting, Bernau) können durch andere passende Orte ersetzt werden. Das Singen von Schnaderhüpfln, vielleicht sogar das gegenseitige An- und Aussingen ist auch in der Gegenwart eine sehr zeitgemäße Form der lebendigen regionalen Volksmusik. Die Wiederholung des Textes bietet die Möglichkeit, dass sich der Kreis der Sänger erweitert und Zuhörer mitsingen können. Neugestaltung EBES 2013/2015.