Navigation überspringen.
Startseite

Quellenhinweis zu: Halbwalzer – von den Wegscheider Musikanten ("Der Hohenburger")

In der oberbayerischen Volksmusikpflege ab den 1960er Jahren hat die von Wastl Fanderl (1915-1991) zusammen mit Annette Thoma (1886-1974) herausgegebene "Sänger- und Musikantenzeitung" (München 1958 ff) eine große Rolle für die Verbreitung von Liedern, Musikstücken und Meinungen gespielt. Auch die "Wegscheider Musikanten" kamen darin immer wieder vor: So heißt der Titel beim 2-stimmigen Abdruck dieses Stückes "Halbwalzer – Gespielt von den Wegscheider Musikanten – Aufgeschrieben von Hans Kraus, Floßmeister in Wegscheid" (SMZ 16. Jg., 1973, S. 59-61). Auf der Schallplatte der Wegscheider (1976), im Musiziergebrauch und auch in der Notenhandschrift Bertolanic (Wegscheider-Dokumentation im VMA) heißt das Stück "Da Hohenburger" oder "Halbwalzer Hohenburger". Bei den Aufnahmen 1974 im BR "Der Hohenburger, Landler". Seit dieser Veröffentlichung hat sich diese Halbwalzerfolge aus traditionellen Melodien mit eigenen Einfällen der "Wegscheider Musikanten" im 3-stimmigen Zitherspiel sehr weit verbreitet und es wurde eines der bekanntesten Stücke. Auch die "Weishamer Zithermusi" spielte von diesem Notendruck der SMZ. Annette Thoma schrieb zu den Noten folgenden allgemeinen Text (SMZ 16. Jg., Heft Mai/Juni 1973):
"1926! Wie weit liegt das zurück! Und doch haben damals – also vor 47 Jahren – die Wegscheider schon öffentlich gespielt. Der Floßmeister Kraus Hans, der Graberbauer Riesch Sepp, der Zimmerer Gerg Sepp und der Trischberger Dikl. Heute wie damals werden die 'Wegscheider Musikanten' gern gehört, in Stadt und Land und von alt und jung.
In Lenggries-Wegscheid, im Isarwinkel sind sie daheim. Jeder von ihnen geht seinem harten Beruf nach, wenn's aber an's Proben oder Aufspielen geht, ist keiner mehr 'müad'. Schon wenn man sie sieht, diese gstandenen Männer – vor 27 Jahren gesellte sich der Jagler Sepp zu ihnen – wie sie mit ihren Zithern und der Dikl mit der Baßgitarre zum Spielen 'antreten', da spürt man, daß hier das Einfache, das Hausgewachsene auf uns zukommt: Landler, Polka, Halbwalzer und was sonst das Herz an bester Volksmusik begehrt. …"

TA: Weishamer Zithermusi (3 Zithern, Kontragitarre); Kloster Seeon, 14.1.1996 (VMA-TRG 0453). N: Sänger- und Musikantenzeitung, 16. Jg., München 1973, Heft Mai/Juni, S. 60/61.