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Quellenhinweis zu: "Boareibl" – Jodler

Die gefühlvolle, dreistimmige Interpretation dieses beeindruckend-einfachen Jodlers durch die "Waakirchner Sänger" geht zurück auf eine Aufzeichnung des Münchner Volksmusikforschers Prof. Dr. Kurt Huber (1893-1943). Zusammen mit dem Kiem Pauli besuchte er am 29. Oktober 1928 die Tiroler Pflanzensetzerinnen Lena Marksteiner und Maria Haser im "Boareibe" (Bayeralpl-Langenau bei Bad Kreuth), die diesen Jodler zweistimmig sangen. Die erste Veröffentlichung nach Hubers Aufzeichnung steht 1934 in Kiem Paulis "Sammlung Oberbayrischer Volkslieder" (Originaltonart D-Dur; siehe auch Abdruck in Kiems kleiner Auswahl seiner Sammlung für den praktischen Singgebrauch "Lieder und Jodler aus Oberbayern", München 1938). Huber und Kiem haben eine etwas vereinfachte Fassung für den Schulgebrauch im "Altbayerischen Liederbuch für Jung und Alt" (Mainz 1934, S. 65) in großer Auflage veröffentlicht.
Schon der Dreigesang Sepp Sontheim/Pepi Burda/Carl Vögele hat in den 1930er Jahren eine erste dreistimmige Fassung als Versuchsaufnahme auf Tonfolie aufgenommen (vgl. CD "Kiem Pauli und seine Sängerfreunde in den Dreißiger Jahren", VMA 1995, Nr. 15). Verschiedene, teils abgewandelte dreistimmige Fassungen dieses Jodlers haben Fritz Berthold ("Alte Lieder und Jodler aus dem deutschen Süden ...", 1937) und vor allem Wastl Fanderl in seinen Singwochen ab 1936 verbreitet (vgl. handschriftliche Liederhefte der Singwochenteilnehmer; Liederbogen 29/132; SMZ, 11. Jg., München 1968, S. 35).

TA: Waakirchner Sänger; Tonaufnahme des BR, 11.9.1959 (59/5317, "Boar-Aibl-Jodler, ruhig"). Diese sehr frühe Jodler-Aufnahme des BR fand noch im AEG-Haus statt. [Technisch verdoppelt, VMA 2016.]