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Text zu: "Da Jaga und da Grenza" – Gstanzl

In den zweizeiligen Schnaderhüpfln und Vierzeilern dieser Textreihe auf eine geläufige Gstanzl–Melodie werden in den ersten Versen auch die Jäger erwähnt, die aber eher ausgelacht als besonders respektiert werden. Auch die Holzknechte werden benannt und die Ortsangabe "Reit" für "Reit im Winkl". Daneben will sich der Sänger von den Leuten nicht ausrichten lassen, er singt über die alten Leute, über den Wirt und das Bier, über die Liebschaft und das lange Ausbleiben in der Nacht und vieles andere "Alltägliche", das in den lebendigen Gstanzl-Texten bis heute immer wieder besungen wird.

  1. Da Jaga und da Grenza san kreuzbrave Leut, / |: aba do wern sie allzwoa koan Waldbuam net z'gscheit. :|
  2. Schaugts nur den Jagasknecht, / wia a si brodln möcht! / |: Buam, lachtzn gheri aus, / rührt er si, haun ma'n naus. :|
  3. Wia 's Bier so da Wirt, do kost macha die Prob, / :| is schlecht, is a freundli, is guat, is er grob. :|
  4. D'Leut richtn mi aus, / a da Stubn und an Haus, / |: an Stübi und an Stall / und sunst überall. :|
  5. Wann d'Leut so schwazn, geht alls üba mi, / |: wanns gar so viel wissn, hants schlechta als i. :|
  6. Leutl, seids nur geduldig, / bi i alle Leut schuldig, / |: es werds es dalebn, / an schön Dreck wer i enk gebn. :|
  7. Aba lustig mia Altn, / ha 's Gsicht volla Faltn, / |: aufn Kopf die graun Haar, / iatzt hans da di schön Jahr. :|
  8. Und a Mistgabi zun ra Haarnadl, und a Stierkettn um an Hals, / |: für so a saubas Dianal ja da kafat i alls. :|
  9. Auf d'Nacht gehst net schlafa, a da Fruah magst net raus, / |: liegst all Nacht beim Deandl, drum schaugst so schlecht aus! :|
  10. Aba 's Deandl is frisch, / hat a Bluat wia a Fisch, / |: hat a Herz wia a Kroh, / hängant mehra Buam dro. :|
  11. In Reit obn gehts zua, / da hat da Schuasta a Kuah, / |: da Nagl is da Best, / hat drei Läus in da Mäst. :|
  12. Da Oa fuattat Haban, da Oa fuattat Heu, / |: da Oa zahlt an Deandl, da Oa liegt dabei. :|
  13. Wias ebban war, / wenn i Früahmessa war, / |: wenn i hoamkam vom Gäu, / kunnt i Mess lesn glei. :|
  14. Lusti, mir Holzknecht, die Bograt voll Flöh, / |: die ganze Woch Sagschneidn, frei d'Arm toand oan weh. :|
  15. Lusti, mir Holzknecht, mir Schoattnsprenga, / |: am Samstag auf d'Nacht tea ma hoama kemma! :|

Qu: KP, S. 262-263, "Zach, Ruhpolding, Bibilöd, 1927." TA: VMA/TRL-0237; Georg Sojer und Pongratz Gstatter, Ruhpolding; Akkordeonbegleitung: Hans Auer, Hammerau; 19.2.1993, Rathaus Inzell.