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Text zu: Auf der Wildbahn

Dieses Lied vom Abschied eines zum Krieg einberufenen (jungen) Mannes von seiner Liebsten gibt es in verschiedenen Varianten aus unterschiedlichen Regionen, teilweise stark umgesungen (vgl. Erk/Böhme, Liederhort III, S. 290). Es beschreibt die letzte Nacht der beiden und die Trauer, dass der junge Bursche in den Krieg ziehen muss. In dieser Fassung ist es wohl der Krieg 1870/1871 oder der 1. Weltkrieg: Der Weg des Soldaten führt nach Frankreich. Noch in den 1980er Jahren war das Lied nachweisbar (Slg. Fanderl, Edelmann).

  1. Auf der Wildbahn bins ich gangen, in der Nacht, in der Nacht am ersten Mai, / schönes Mädigen hielt ich umfangen, in der Nacht, in der Nacht von eins bis zwei, / schönes Mädigen hielt ich umfangen, in der Nacht, in der Nacht von eins bis zwei.
  2. Und sie wollte mit mir wandern in der Nacht, in der Nacht am ersten Mai, / und sie wollte mit mir gehen in der Nacht, in der Nacht von eins bis zwei, / aber ach, vor lauter Weinen konnte, konnte sie den Weg nicht sehn.
  3. Schönes Mädigen, ich muß nun scheiden in der Nacht, in der Nacht am ersten Mai, / und der Weg, der ist für dich zu wat in der Nacht, in der Nacht von eins bis zwei, / denn meine Straße führt nach Frankreich und mein Name, Name ist Soldat.
  4. Sollt ich sterbn auf fremder Erden in der Nacht, in der Nacht am ersten Mai, / so bekommst du einen Leichenschein in der Nacht, in der Nacht von eins bis zwei, / und auf mein Grab, da sollst du pflanzen Rosen, Rosen und Vergißnichtmein.

Qu: KP, S. 193-194. "Bad Kreuth, Schanz, 27.1.1929." TA: Peter Denzler, Nußdorf am Inn; 12.10.1991, Trachtenheim Hittenkirchen; VMA/TRL-0046.