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Text zu: Was gibt es in der Welt? (1870)

In diesem traurigen Lied wird das Elend des Krieges allgemein, konkret des deutsch-französischen Krieges 1870/1871 mit der Schlacht bei Sedan besungen. Vor allem wird Mitgefühl mit den Gefallenen und ihren Familien und Andenken an die Soldaten gefordert, die ihr Leben verloren haben: Der "Dichter" dieses Liedes bedauert die große Zahl von Gefallenen auf beiden Seiten in der Schlacht von Sedan (insgesamt 26.000 Tote und Verwundete, davon 4.000 Bayern am 1. und 2.9.1870) und bittet, für sie zu beten. Nur in der 2. Strophe lobt er König Wilhelm sowie die Generäle von der Tann und "Stefansheld" (gemeint ist Generalleutnant Baptist von Stephan, 1808-1875) und vor allem die Disziplin der Truppe.

  1. Was gibt es in der Welt? So bei da jetzign Zeit / hört man von Krieg und Brand, sogar von Kampf und Streit. / Wenn mans gedenken tuat an jene bittre Schlacht, / ja die bei Sedan dort gar viel ins Grab gebracht, / wir sind schon lang gestellt, der Feind auf uns herschnellt, / da gibt es Tränenschmerz, du schöne Welt! / Weil er so viel getan für unser Vaterland, für unser liebes, teures Heimatland.
  2. Und König Wilhelm dort, der führt auch selbst den Plan, / kommandieren tuats bei uns General von der Tann, / der General Stefansheld den rechten Flügel hält / zum tapfern Widerstand, das is ja gwiß bekannt! / Soldatn, bleibts beisamm, jetzt gehts mit Sturm und Zwang, / wenn alles "vorwärts!" schreit, des is a Freud. / Weil er so viel getan für unser Vaterland, für unser liebes, teures Heimatland.
  3. Zum Schluß, ihr lieben Leut, hab ich gedicht't ein Lied. / An alle Bekannte hätte ich halt noch die Bitt: / bets für das junge Blut, das dort vergossen wurd, / die Eltern habn viel geweint für die, die dort vereint, / weil man als Toten findt, ja ja, ihr gutes Kind, / weil man als Toten findt ihr gutes Kind. / Weil er so viel getan für unser Vaterland, für unser liebes, teures Heimatland.

Qu: KP, S. 204/205. "Vorgesungen von der Gugglbergerin, Ruhpolding, 20.11.1927." TA: Olga Mader, Ruhpolding; 7.2.1992, Haus des Gastes, Inzell; VMA/TRL-0089.