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Text zu: "Jetzt muaß ich aus mein Haus"

In der Volksliedpflege weitverbreitetes, meist etwas mundartlich eingefärbtes ehemaliges Lied zur Totenwache im Haus mit der Bitte um Beistand auf der letzten Reise.

  1. Jetzt muaß ich aus mein' Haus! / Meine Hauswirtschaft ist aus. / Muaß alles schon verlassen, / muaß fahrn ein ander Straßen. / Mein Jesus, bleib bei mir! / Maria, reis mit mir!
  2. Jetzt lieg ich da im Bett, / mein' Zung kein Wort mehr redt; / mein' Augen nichts mehr sehen, / mein' Ohren nichts mehr hören. / Mein Jesus, bleib bei mir! / Maria, reis mit mir!
  3. Hab ich viel Gut und Geld / zusammbracht auf der Welt: / Muaß alles schon verlassen, / muaß fahrn ein ander Straßen. / Mein Jesus, bleib bei mir! / Maria reis mit mir!
  4. Hab Hof- und Hausgesind, / dazu mein Weib und Kind; / die bleiben hier beisammen, / ich fahr in Gottesnamen. / Mein Jesus, bleib bei mir! / Maria, reis mit mir!

Trad.: Dieses Totenwachtlied ist im ganzen deutschen Sprachraum weitverbreitet (bis in die deutschen Sprachinseln in Südosteuropa). Wastl Fanderl, der es in seinem Liederbogen 30 (Nr. 136) abdruckt, gibt als Aufzeichner Hans Commenda an, als Aufzeichnungsort Losenstein, Oberösterreich. Anton Anderluh weist es in seiner Sammlung "Kärntens Volksliedschatz" (3. Abteilung, 2. Band, Klagenfurt 1970, Nr. 331) für Eitweg i. Lav. durch Balthasar Schüttelkopf 1906 nach. Die vierte Strophe stammt aus einer Aufschreibung von Totenliedern aus Gnesau 1934. V: Buntes Heft Nr. 36, S. 7. TA: VMA/TGV-0288; Mankei-Dreigesang (Georg Sojer, Pongratz Gstatter, Erhard Hiebl), Ruhpolding; Gitarrenbegleitung: Eva Bruckner, Berchtesgaden; 7.3.1993, Trachtenheim Hittenkirchen.