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Text zu: "O Gott, was ist heut für eine heilige Nacht"

Das Lied der Osternacht besingt die Osterfreude am Ostermorgen und lädt die Menschen ein, wie die aufkeimende Natur, die Tiere und alle Elemente, Gott zu loben für seine Schöpfung und das Geschenk der Erlösung vom ewigen Tod.

  1. O Gott, was ist heut für eine heilige Nacht! / Ist Christus erstanden aus seinem Grab, / wohl in der heiligen Osternacht.
  2. Ist Christus erstanden aus seinem Grab, / drum sind wir Menschen von Herzen froh / und loben Gott, unsern Herren.
  3. Es gingen drei Frauen zu seinem Grab, / sie wolln ihn besuchen am dritten Tag, / da Christus vom Tod erstanden war.
  4. Zur Höh' erhebt er seine Hand / und zeigt uns das himmlische Vaterland, / das uns sein Tod erkaufet hat.
  5. Er hat's erkaufet mit seinem Tod / und hat uns geholfen aus aller Not, / sonst wären wir verloren all.
  6. Es freut sich die ganze Christenheit, / lobpreiset Gott in Dankbarkeit / für die Erlösung zur Ewigkeit.
  7. Es freun sich die lieben Engel all / mit frohem Trompeten- und Paukenschall, / dass Christus vom Tode erstanden ist.
  8. Es freut sich das Lerchlein im grünen Klee, / es schwebet gar fröhlich in die Höh', / dabei es lieblich singet.
  9. Wie freuet sich die Nachtigall / wohl in dem Gebüsch im tiefen Tal, / ihr Stimm' gar liebreich schlaget.
  10. Wie hab'n wir nicht eine so fröhliche Zeit. / Es freut sich das Häslein auf grüner Heid, / das Hirschlein in den Auen.
  11. Es freun sich die Fischlein im Wasserschwall, / im hohen Meer und überall / in allen Flüssen auf Erden.
  12. Es freun sich die Stern am Firmament, / dazu auch alle Element, / Feuer, Wasser, Luft und Erd.
  13. O Mensch, willst du der Letzte sein, / zu loben Gott, den Herren dein. / Erhebe deine Stimme laut.
  14. Steh auf, steh auf, bedenke dich, / Gott Vater hat erschaffen dich / und auch den ganzen Erdenkreis.
  15. Gott hüte, was grünet auf dem Feld, / schütz Korn und Wein auf der ganzen Welt und alle Früchte auf Erden.
  16. Dass ich gesungen die heutige Nacht, / das hat die Zeit mit sich gebracht, / wohl in der heiligen Osternacht.
  17. Zum Halleluja wünsch ich euch / den Segen vom Himmel und Gott mit euch, / das wünsch ich euch von Herzen.
  18. Wacht auf, wacht auf, es ist schon Zeit, / die Vöglein singen auf grüner Heid. / Lobpreist den Herrn in heiliger Freud.
  19. Der Morgenstern vertreibt mich schon, / die Ehre sei Gott im höchsten Thron, / gelobt sei Jesus Christus!
  20. Halleluja, Halleluja! / Halleluja, Halleluja! / Halleluja, Halleluja!

Trad.: Der Text ist ein Osterruf, mit 21 Strophen aufgeschrieben von Joseph Gabler in Waidhofen a.d. Ybbs/NÖ (Geistliche Volkslieder. Linz/Regensburg 1890. Nr. 185). Er schreibt dazu folgende Quellenbemerkungen: "Dieses alte 'Ansingelied' wird in der Stadt Waidhofen an der Ybbs von einem kleinen Sängerverein vor ansehnlicheren Häusern in der Osternacht gesungen und vor Sonnenaufgang geht eine kleine Procession von dem vor der Stadt stehenden 'kleinen' Kreuz, die lauretanische Litanei singend, in die Francisci-Kirche, in welcher mit dem Sanctissimum der Segen gespendet wird". Die Melodie "Was ist nicht heut für eine heilige Nacht" wurde von Franz Wenninger aus St. Ägyd überliefert. Die Weise zeichnete nach dessen Angabe Josef Pommer 1905 auf (Das deutsche Volkslied, 9. Jg., Wien 1907, S. 63). Zum Liedgebrauch ist festgehalten: "Dieses alte Osterlied wurde noch um 1870 in Waydhofen an der Ybbs/NÖ und später auch im Gußwerk bei Mariazell von 20 bis 25 Burschen im Chore gesungen von Mitternacht bis zum Morgengrauen der Osternacht". Im ehemaligen "Gotteslob" der Diözese München und Freising (1975) stand das Lied unter Nr. 863 mit 6 ausgewählten Strophen. Bearb.: VMA/EBES 1993/2013. V: vgl. BH 46, S. 26-27 und S. 28. TA: VMA/TGV-0659; Volksgesang mit Veronika und Maximilian Leidel (Bernau), Erich Strobl (Frasdorf), Manfred Dederichs (Bernau), Magdalena Schlosser (Bernau), Rosmarie Schlosser (Bernau/Weisham), Lothar Rechberger (Prien am Chiemsee), Reinhard Baumgartner (Mühldorf), EB; Ansängerin: Michaela Leidel, Bernau; Martin Prochazka (Gitarrenbegleitung), Fischbachau; 27.4.2013, VMA Bruckmühl.