Quellenhinweis zu: Halbwalzer – vom Guggn Sepp Nr. 10 (mit 2 Klarinetten)

Der Rottacher Musikmeister Josef Maier (1881-1949), bekannt als "Guggn Sepp" hat zahlreiche Notenhandschriften der alten Musikanten aus dem Tegernseer und Kreuther Tal und darüber hinaus gesammelt, viele Noten selber geschrieben und daraus gespielt: Vor allem 16-taktige "Halb-Walzer", langsame 8-taktige Landler und Schottische sind in seinen Handschriften aufnotiert, natürlich nur in den Melodiestimmen, meist für Klarinetten. Begleitung, eventuelle Nebenmelodie und Bass wurden auswendig dazumusiziert.

Der Schneidermeister und Musikant Sepp Winkler hat viele dieser Notenhandschriften des "Guggn Sepp" vor dem Vergessen bewahrt und mit der Kreuther Klarinettenmusi neu zum Klingen gebracht. Diese teils neu zusammengestellten Stückl aus den alten Notenhandschriften sind ein wichtiger Teil unserer heimatlichen, regionalen Musiktradition in Oberbayern. Elf Stückl, die auf den Guggn Sepp zurückgehen, spielt die Kreuther Klarinettenmusi auf der CD "Was schleicht sich im nahen Gehege …" (VMA 2005).

Diese sehr bewegten, auch mit traditionellen "Unisono-Stellen" in den beiden Klarinettenstimmen versehenen Halbwalzer sind ganz typisch für die oberlandlerische Tanzmusik bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Die Kreuther Klarinettenmusi führt diese Tradition weiter und weist mit der Auswahl der Melodien aus den Notenhandschriften der alten Musikmeister und hervorragenden Klarinettenspieler auf diesen großartigen Schatz oberbayerischer Heimatmusik hin. Jeder gute Notenschreiber hatte auch seine Besonderheiten in Melodieführung und Harmoniefolgen – so auch der Guggn Sepp. In dieser 10. Partie Halbwalzer aus den handschriftlichen Notenbüchern des Guggn Sepp bringt die Kreuther Klarinettenmusi einige weniger bekannte aber für den Schreiber typische Melodien zum Klingen! Verstärkt wird der Hörgenuss auch durch die an der traditionellen Musizierweise der Halbwalzer (mit 2. Teilen) orientierte Spielweise der Kreuther Klarinettenmusi.

TA: Kreuther Klarinettenmusi; Studioaufnahme im BR, 26.1.1988 (88/3753), dort: "Guggen Sepp".