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Text zu: Wie schö' is do' das Almaleb'n.

In malerischen Worten beschreibt der Liedtext die vergehende Nacht und den aufsteigenden Morgen, der besonders auf der Alm und in den Bergen seine ganze Schönheit entfaltet. Natürlich ist der Jagersbua schon unterwegs auf einen Gamsbock, die Sennerin singt ins Tal hinunter. Unter weiteren Naturbetrachtungen wird das Land gepriesen und dem Stadtleben vorgezogen, zumal man auf den Bergen näher am Himmel ist.
Dieses erste Lied in Halbreiters 1. Heft ist Programm: Das Lob des Land- und Almlebens in all seiner romantisch-biedermeierlichen Ausprägung öffnet dem Betrachter von Halbreiters Liederausgabe die Augen über dessen Intention, die im Liedtitel deutlich benannt ist. Der Liedtext könnte von Halbreiter neu gemacht worden sein oder er hat einem vorhandenen Almlied, das die Morgenstimmung im Gebirge, auf der Alm samt der Sennerin besingt, den Stadtbezug hinzugefügt.

  1. Wann ma in da Fruh vor Tag's auf d'Alma geht, (Jodler) / und ma sieht die schöne goldne Morgenröth (Jodler) / Wie die Sonn' aussa funkelt, / und die Stern'l verdunkelt, / o do singa in dem Wald die Vögerl all' (Jodler) / ihr Morgengebet, (Jodler)
  2. Eh' die Sunna so steigt üba' d'Berg' herauf, (Jodler) / Sucht da Jagasbua scho' längst den Gamsbock auf. (Jodler) / Und in's Thal juchatzt n'unta, / Die Sennerinn gar munta, / Daß die Dorfleut' wissen, daß sie g'sund is' (Jodler) / und recht kreutzwohl auf. (Jodler)
  3. Schau' i' von dem Felsen z'nach'st in's tiefe Thal, (Jodler) / Wo da Waldbach schimmert, und da Wassafall, (Jodler) / Und die Aussicht so in d'Weit, / Macht uns Leut' gar viel Freud / Drum sing' i' und pfeif' i' a' den ganzen Tag, (Jodler) / Daß ma' weit hört den Schall. (Jodler)
  4. Drunt'n in da' Stadt habn's wohl a' große Pracht, (Jodler) / Aba auf da Alma sichst Gott in seina Macht. (Jodler) / D'rum hab'n a' die StadtleutBei uns da die größt Freud' / Denn all's moant, da ob'n n'et weit vom Himmel z'seyn (Jodler), /Wo so gern' a' jeda' möcht halt h'nein. (Jodler)

Quelle: "Sammlung auserlesener Gebirgslieder, herausgegeben ... von Ulr. Halbreiter", München 1839 (Heft I, Blatt 1). Verbreitung: Wesentliche Textteile (Lob des Almlebens ohne Stadt-Kritik) finden sich in einem dreistrophigen Lied mit im Grundsatz gleicher Melodie ohne Halbreiters Jodleranhang in Liederbüchern der Volksliedpflege des 20. Jahrhunderts mit den Titeln "Der Morgn" oder "In da Fruah", z.B. für die Steiermark (Viktor Zack, 1919; Helmuth Pommer), Salzburg (Cesar Bresgen, 1947: "Stammt aus Tirol. Weit verbreitet. Die Mischung von Mundart und Schriftsprache entspricht der Überlieferung."), Oberbayern (Alfons Köbele: Alpenländische Volkslieder für die Volksschulen 1950), Tirol (Volksmusikverein 1990). TA: VMA/TRL-0447; Konrad Thalmeier (Rohrdorf); Irmengard Auer (Högling), Zitherbegleitung; 29.4.2012, VMA Bruckmühl. – Die Zither übernimmt die Jodlermelodie am Strophenende.