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Text zu: Wildschützenleb'n.

Der Bursche besingt sein freies Leben als Wildschütz. Er drückt seine Furchtlosigkeit, seinen Mut und seine Begeisterung aus, er jodelt und singt, trägt Gamsbart und Federn, dazu seine geladenen Büchse, so steigt er durch das Gebirge. Und so soll es bleiben, selbst wenn ihn dabei eine Kugel treffen könnte. Das Wildschützendasein scheint ein besonderer Ausdruck der angestrebten und besungenen Freiheit zu sein!

  1. I bin a' jung's Bürsch'l, bin heita' und frey, / schieß' Gams'l und Hirsch'l, weil i' d'Jaga net scheu'. / Früh' Morgens, eh' d'Sunna hinter'n Bergen aufstrahlt, / Da wird's g'jodelt und g'sunga', daß' rings wieda'hallt. / Huldio-i-ri-dui ... ri-ei-ho! (Jodler zweistimmig mit Überstimme)
  2. Da steig' i' als lustiga' Wildschütz herbei, / An Gamsbart am Hütl, und Federn dabei, / So steig i' den Felsen und Klipp'n hinauf, / Das Büchserl scharf glad'n und such's Gamsböck'l auf. (Jodler)
  3. Und hab' i' den Gamsbock auf da Klipp'n daspitzt, / So knallt scho' mei Büchsl und s'Pulver hat blitzt, / D'rum glaubt liebe Leut', koan schöners Leb'n, / Als das von an Wildschütz'n, kann's gar nimma gebn. (Jodler)
  4. Beim Tag thut ma' schlaf'n, bei da Nacht geht ma' rum, / Und da schieß i' die Gamserl, und brauch ja koan Hund / D'rum will i' stets bleib'n, a' Wildschütz und frey, / Und trift mi' a' Kügerl, is' s'Wildl'n vorbei. (Jodler)

Quelle: "Sammlung auserlesener Gebirgslieder, herausgegeben ... von Ulr. Halbreiter", München 1839 (Heft I, Blatt 9). Verbreitung: In verschiedenen Melodie- und Textvarianten bis heute bei Männergruppen in der oberbayerischen Volksliedpflege (u.a. Pienzenauer Sänger; d'Falkenstoaner, Inzell; Schlierseer Sänger; Stoaner Sänger, Traunstein) lebendig. Anton Schlossar (Deutsche Volkslieder aus Steiermark, Innsbruck 1881, Nr. 191) verweist in seiner Veröffentlichung auf seine "Aufzeichnung aus dem Pusterwald". Johann B. Westermair (Westermair's Lieder-Büchl Nr. 4, München 1925, Nr. 289; Raus mit der Stimm'!, Band 2, München 1928, Nr. 74) bringt in Melodie und Text eine für das Oberland ("Wendlstoa", "Bodenschneid") abgewandelte Fassung ("Gg. Mayer"). Das Lied ist auch in Liedtextheften der ländlichen Sänger enthalten, z.B. bei Vinzenz Brandstetter um 1930 (VMA LH-0176). TA: VMA/TRL-0414; Leonhard Meixner (Götting) und Hubert Meixner (Vagen); Martin Prochazka (Fischbachau), Gitarrenbegleitung; 16.1.2014, VMA Bruckmühl.