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Text zu: Sennasbub'n Klage.

Dieses besonders anrührende und sentimentale Lied beschreibt die Trauer eines Sennbuben um seine Sennerin, das Roserl, die nicht mehr bei ihm auf der Alm ist. Erst die letzte Strophe teilt dem Hörer mit, dass die Sennerin tot ist und im Dorf auf dem Friedhof liegt. Dorthin möchte auch er. Trotz aller Traurigkeit des Inhalts wird das Lied mit umfangreichen Jodlerteilen begleitet.

  1. O wie trauri' is' bei mir auf d'r Alm herob'n, (Jodler) / ja als Sennbua kann i' ma's net mehr lob'n, (Jodler) / seit dem i' ohne Sennerinn bin, / und s'liebe Dienal nima' sieh, / is' mir da Tag und d'Nacht so lang, (Jodler) / weil i' hör' nimma' ihren Gsang. (Jodler und Jodleranhang)
  2. Sunst hat mi' alls g'freut auf der Alm, (Jodler) / Hab g'sunga, daß weit in den Bergna schallt. (Jodler) / Wie no' mei liebe Sennerin, / Bei mir auf der Alm herob'n is' g'we'n, / Aber seit' i' bin so ganz alloan. (Jodler) / Muß i' nur um mei' Roserl woan. (Jodler und Jodleranhang)
  3. Dort unt' im Dorf, wo's Kirch'l steht, (Jodler) / Da is' wohin mei' Sinn itzt geht, (Jodler) / Weil da liegt in da' ewig'n Ruh' / Die oanzi' Freud' vom Sennasbua. / O' Roserl hol' mi' itzt bald ab, (Jodler) / Zu dir, zu dir in's Grab. (Jodler, Jodleranhang und instrumentales Nachspiel)

Quelle: "Sammlung auserlesener Gebirgslieder, herausgegeben … von Ulr. Halbreiter", München 1839 (Heft III, Blatt 7). Verbreitung: Solche anrührenden Lieder finden sich vielfältig in Gebrauchsliederdrucken der Zeit 1880 bis nach dem 1. Weltkrieg. Werkmeister z.B. bringt die drei Strophen von Halbreiter mit den Jodlerteilen, der Melodie und dem Titel in seiner Liedersammlung "Oberbayerische Volkslieder" (Miesbach 1893, Nr. 92). Auch in den persönlichen Liederhandschriften und im auswendigen Repertoire der Sängerinnen und Sänger ist diese Liedgattung oft vertreten. TA: VMA/TRL-0439; Robert Janning (München); Helmut Scholz (Rosenheim), Zitherbegleitung; 20.10.2012, VMA Bruckmühl.