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Text zu: Die Heidn

Der (christliche) Erzähler beschreibt, dass die Heiden früher Tiere oder einen Holzblock angebetet haben. Das Lied öffnet uns die Augen – denn auch heute beten die Menschen verschiedenen Sachen und Personen an. Der Eine sich selbst, der Andere sein Dirndl, ein Dritter den Alkohol und maßloses Essen. Ihnen prophezeit er den Teufel. Er mahnt die Männer ihre Frauen ordentlich zu behandeln und fleißig in die Kirche zu gehen. Die Mädchen aber sollen ihr Fenster zuschlagen, falls ein Bursche anklopfen sollte.

  1. Einer:   Jetzt schau amal de Heidn o, / eah Gottheit liegt am Bodn,
    Anderer:  der Mensch, dern rechtn Glaubn net hat, / is da und drent valorn;
    Einer:   ja ja,   Anderer: ja, ja,   Einer: ja ja,   Anderer: ja, ja,
    Einer:   is da und drent valorn,   Anderer: und drent valorn.
  2. Einer:   Was wird denn grad eah Gott ge wern, / a Kalm, a Ochs, a Stier?
    Anderer: Die Augn off und no nix sehgn, / i kann ja nix dafür!
    Einer:   Ja ja,   Anderer: ja, ja,   Einer: ja ja,   Anderer: ja, ja,
    Einer:   i kann ja nix dafür,   Anderer: ja nix dafür!
  3. Einer:   Da hams jetzt bet an Holzblock o, / geh lachts a weng dazua,
    Anderer: des san halt jetzt die altn Zeitn, / geh laß ma sie in Ruah. …
  4. Einer:   Wia gehts denn jetzt in unserm Lebn / auf dieser Welt herum?
    Anderer: A jeda will a Gottheit sei, / daschwindlds rundumadum. …
  5. Einer:   Aft mancha bet sei Deandl o, / vagißt auf Gott den Herrn,
    Anderer: er kniat ja vor sein Drangen hi, / der muaß ja z'Teufls werdn. …
  6. Einer:   Es is den Leutn alls net recht, / der Gottheit redns ei,
    Anderer: aba i sollt eahna Schöpfa sei, / mit Fäustn schliag i drei. …
  7. Einer:   So manchn is sei Glasl mehr, / als eahm da liabe God,
    Anderer: aft manche fressn bis zum Schbeim / und betn toans koa Lot. …
  8. Einer:   O warts amal, es Lumpasknochn, / es treibts sies jetzt scho z'toll,
    Anderer: wenn enk amal da Teufi holt, / so kriagts die Hosn voll. …
  9. Einer:   Gehts, Buama, schaugts, i bitt enk schö, / laßts d'Weibaleut unkeit,
    Anderer: geh, derts deacht liaba Kirchn geh, / und denkts an d'Ewigkeit. …
  10. Einer:   Ja, Diandla, losts, was i enk sag, / laßt's es die Buam in Ruah,
    Anderer: und wenn enk oana ans Fensta kimmt, / so schlagts eahm's Fensta zua.
    Einer:   Ja ja,   Anderer: ja, ja,   Einer: ja ja,   Anderer: ja, ja,
    Einer:   so schlagts eahm's Fensta zua,   Anderer: eahm's Fensta zua!

Qu: KP, S. 390-392. "Vorgesungen von Matthias Pirchmoser, Schmiedtal, 6.8.30." TA: Nach der Aufzeichnung als Wechselgesang; Franz Xaver Taubenberger, Holzkirchen und Sepp Linhuber, Eggstätt; 12.10.1991, VMA Bruckmühl; VMA/TRL-0053.