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Text zu: "Von Bayerns Joch ... – Hierauf die Armada ..." – [1626]


Noch vor der Schlacht am Weißen Berg (November 1620) marschiert Herzog Maximilian von Bayern (1573-1651) im Juli 1620 in Oberösterreich ein, das ihm als Kriegskostenersatz zugesichert worden war. Als Statthalter setzte er den Grafen Adam von Herberstorff (1585-1629) ein, der unter den protestantisch gewordenen Oberösterreichern ein Schreckensregiment errichtete. Erinnert sei hier nur an das Frankenburger Würfelspiel (15.5.1625), wo je zwei Bauern um ihr Leben würfeln mussten. – Bis 1626 stellte daraufhin der Bauer und Hutmacher Stefan Fadinger (um 1585-1626) ein Heer von Freiwilligen auf, das am 21. Mai die bayerischen Besatzer bei Peuerbach schlug. – Der Vers „Von Bayerns Joch…“ war die Devise des Bauernaufstands und stand auf den Fahnen der Bauern. – Bei der Belagerung von Linz fiel Fadinger, und die von Bayern entsandten Hilfstruppen schlugen im Dezember 1626 den Aufstand in zwei weiteren Schlachten nieder.(WK)

"Hierauf die Armada zertheilt, der halbe Thail vff Gmunden und in die Herrschaft Orth, Herrn Statthalter gehörig zu besuechen, abgeordnet. Die Bauren führen in ihren Fahnen folgende Reimen:
Von Bayers [Bayerns] Joch vnd Tyranney
Vnd seiner grossen Schinnderey
Mach vns o lieber Herr Gott frey.
Dieweills nun guillt Seel vnd Guet
So solle auch gelten Leib vnd Bluet.
O Herr, verleih vns Heldenmueth."

Qu: August Hartmann: Historische Volkslieder und Zeitgedichte, Band 1, München 1907, S. 191, Nr. 42 [1626.]. TA: VMA/THZ-0153; Sprecher: Regina und Wolfgang Killermann (München); VMA 19.11.2017.