Text zu: "Hiaz han i scho wieda was g'hört" – Über d'Handwerker

In vielen alten Volksliedern werden die schlechten Eigenarten der Handwerker getadelt.

1. Hiaz hab i scho wieda was g'hört, / es hat's wohl koa Apostl net g'lehrt. / Hiaz sans üba d'Gwerba hergratn, / bei oft oan da habn's sie's daratn. / Bei an ander, da habn's scho z'vui tan, / an jedn geht's nacha net an.
2. Zum erstn geht's üba de Bräu, / so sag'n all, se san schlecht dabei. / Koan Hopf'n und Malz wolln's net nemma / und 's Biersiadn toan's decht gean viel Emma, / da wischl'ns und waschl'ns halt zamma a Brüah, / wanns do grad an Gschmach hat von Bier.
3. De Wirt, de sand wieda net fein, / de giaßn erst Wasser brav drein, / de Krüag san bald z'eng und bald z'nieda. / wanns lar san, so schenkns scho wieda, / und wann ma drei Maß g'soff'n habn, / aft stehn scho a fünf, a sechs obn.
4. De Binder, de habn halt gean naß, / aft springans halt umma um's Faß. / Das Wasser, das is ean recht zwida, / daß allemal aussa findt wieda. / Aft pickns halt alls voller Binder-Pech an, / damit ja koa Bier laft davon.
5. Da Schmied, der is schlechta dabei, / was's bringan, das hätt'ns gean glei, / aft macht er scho glei schlechte Glieda, / in Hoamtragn scho brechans oft wieda, / laßt oana an Öchsal beschlagn, / sollt er an Kruag Bier mit eam tragn.

Qu: Maria Vinzenz Süß bringt in seiner Sammlung "Salzburger (Salzburgische) Volks-Lieder mit ihren Singweisen" (Salzburg 1865/1867. S. 93/95, Nr. 7) 14 Strophen ohne Melodie eines Liedes "Ueba d' Handtwercha", in dem die eher schlechten Eigenschaften der dörflichen Handwerker, wie z.B. Metzger, Bäcker, Müller, Schuster, Schneider, Zimmerer, Maurer oder auch Bauern angesprochen werden. Wir haben die Strophen für den Bräu, den Wirt und den Binder übernommen, etwas für die Gegenwart singbarer und lesbarer gemacht und mit einer Melodie unterlegt, EBES/VMA 2016. Abdr: "O du edles braunes Bier …", VMA 2016, S. 19. TA: VMA/TLP-0809; Reinhard Baumgartner, Eva Bruckner (Gitarre); 3.8.2019 VMA.