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Text zu: "Bei da Lindn bin i gsessn"

Die Linde wird im deutschsprachigen Volkslied vielfach besungen. Linden säumen Wege und Straßen, bilden Alleen (vgl. "Unter den Linden" in Berlin). Bänke unter Linden laden zum Verweilen ein. Dorflinden waren/sind Mittelpunkte im geselligen Dorfleben.

  1. Bei da Lindn bin i gsessn, / bei da Lindn sitz i gern, ja. / |: Da ko ma, wanns sche windstad is, das Herz klopfn hörn. :|
  2. Von da Seitn, von da Leitn, / kimmt a schöns Dirnei her, ja, / |: hat's Füarschtal auf der Seitn, schaut kloavazwickt her. :|
  3. Iatz möcht i gern wissn, / sollt i bleibn, sollt i geh, ja, / |: des Dirnei is so liab und de Welt is so sche. :|

Qu: "Unter der Lindn" oder "Bei da Lindn" beginnt ein auch in Oberbayern weit verbreitetes "Kärntnerlied". Wastl Fanderl und die Riederinger Sänger beziehen sich auf die Sammlung Neckheim (222 echte Kärntnerlieder. Wien 1891). Das Lied kann vom männlichen und weiblichen Standpunkt aus gesungen werden ("Büabal" oder "Dirnei"). In vielen Formen begegnet uns dieses Liebeslied in der Volksliedforschung und Pflege. Ich kann mich gut daran erinnern, daß es meine Großmutter Franziska Seidl mit einem Nachbarn aus ihrem Heimatort Neumark/Böhmerwald auf der Hausbank gesungen hat (ES). In der Zeitschrift "Das deutsche Volkslied" (28. Jg. Wien 1926, S. 92 ff) diskutieren Volksliedforscher und Volksliedfreunde kontrovers über die "Echtheit" dieses Volksliedes. TA: Rohrdorfer Sänger (Konrad Thalmeier, Andreas Wiesböck, Anton Stadler - Zither, Werner Graxenberger), Rohrdorf 11.1.1991, VMA TRG 0280.