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Text zu: "Wohl in da Wiedaschwing"

Almerisches Liebeslied mit vielen Pflanzennennungen und Bezug auf das Nockalmgebiet

  1. Wohl in da Wiedaschwing hob i mei Diandl drin, / es hat mi gar so gern, weil i ihr Röserl bring, / |: i bring ihr Rauschkraut z'haus und bring ihr Arnika, / i bring ihr Enzian und Speik wohl a. :|
  2. Geh auf die Moschelitzn, bind ihr Hoadrasträuß, / steig auf den Eisnhuat und brock ihr Edlweiß, / |: i geh auf's Land hinaus und bring ihr Bleamal mit, / i bin a armer Bua drum kriag i's net. :|
  3. Geh, Diandl, mi muaßt liabn, i hob's a Schafialm, / und meine Lebensweis, de tat da a recht gfalln. / |: I leb von Graupnbliah und schlaf auf Edlweiß / und was i trink, des kimmt von Schnee und Eis. :|

Qu: Als "Kärntnerlied" im Alpenraum weit verbreitet und vielfach aufgezeichnet. In oberbayerischen Wirtshäusern und bei Bergsteigern im 20. Jahrhundert gut bekannt. In der vielbändigen Sammlung von Anton Anderluh (1896-1975) "Kärntens Volksliedschatz" (Klagenfurt ab 1960, I/7, 1209) ist bei der Aufzeichnung aus Sirnitz (Strophe 1 und 2) auf Hans Wiegele (Männerchorlieder) verwiesen und bemerkt: "Der Wortlaut stammt vom alten Lax in Reichenau in Kärnten, die Melodie vom steirischen Volkslied "Die Gamslan, schwarz und braun" (von Dr. Ignaz Buchmüller)". Die 3. Strophe hat den Hinweis: "Zu diesem Liede werden stets neue Strophen hinzuerfunden. Die meistgesungene der neuen ist folgende, die mir Lehrerin Hermine Tarmann aus Feistritz/Drau 1935 mitteilte". Anderluh bezeichnet auch die im Text vorkommenden Kärntner Orte näher, z.B. Wiedaschwing = "Weiler südlich Patergassen im oberen Gurktal", Moschelitzn = "Nockberg zwischen dem obersten Gurktal, Kleinkirchheim und St. Oswald, 2305 m", Eisenhut = "höchste Erhebung in den Nockbergen, nordöstlich der Turracher Höhe, 2441 m". Auch die Pflanzen sind erklärt: Rauschkraut = "Almrausch (Rhododendron ferrugineum)", Speik = "Valeriana celtica", Hoadrasträuß = "Sträuße von Heidekraut (Erica carnea) bzw. auch von Calluna vulgaris (Besenheide)", Graupn = "Isländisches Moos (Cetraria islandica)", Graup'nbliah = "die ganze Flechtenpflanze". TA: Hans (diatonische Harmonika) und Maria (Gitarre) Auer, Hammerau, VMA 21.5.2004.