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Text zu: "O Tannabam"

Altes Loblied auf den immergrünen Tannenbaum, mit Hinweisen auf das Leben unterm T.

  1. O Tannabam, o Tannabam, / du edles grünes Zweig! / |: Du blüahst im Winter und Sommer, / bei der schönsten Frühlingszeit. :|
  2. O Tannabam, o Tannabam, / deine Wurzln san allerwei naß! / |: Im Winter, da sind sie mit Schnee bedeckt, / und im Sommer mit Laban und Gras. :|
  3. Schaut man nun das Eichhorn an, / ja wie es si net wagt! / |: Es hupft von oan Asterl aufs andere, / wia si der Teifi net hopt. :|
  4. Und schaut man nun das Waldvögelein an, / im Regen oder im Wind, / |: so schützt es sich unterm Tannabam, / sitzt auf a greans Asterl und singt. :|
  5. Und wann der Jäger aufs Jagen geht, / auf Hirschlein oder auf Füchs, / |: so stellt er sich unter den Tannabam, / er ladet und spannet sei Büchs. :|

Qu: Eine Aufzeichnung des Kiem Pauli (1882-1960) in seiner "Sammlung Oberbayrischer Volkslieder" (München 1934, S. 357). Er weist auf Alter und Verbreitung dieses Liedes hin: "Erk und Böhme, 1. Band, Seite 543-548. Ende des 16. Jahrhunderts war das Lied schon bekannt: David Sammenhabers Lautenbuch, hschr. von 1590. Das Lied findet man in Schlesien, im Odenwald, Kuhländchen, in Paderborn, auch im Schweizer 'Tobler'; meine Fassung stammt aus dem Chiemgau." TA: Eva Bruckner (Berchtesgaden) und Hans Sulzberger (Bruckmühl), Trachtenheim Hittenkirchen 13.10.1991, VMA TRL 0062.