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Text zu: "Das schönste Bleamal auf da Welt" - Das Edelweiß

Das Edelweiß gilt seit der im 19. Jahrhundert einsetzenden breiten, vom Bürgertum getragenen Alpin-Bewegung, als Inbegriff der Hochgebirgsblumen, die die Schönheit, Freiheit und Unberührbarkeit der Gebirgslandschaft und den Mut und die Leistung der Bergsteiger versinnbildlicht. Die Gebirgsjäger tragen das Edelweiß als Kennzeichen. Ein (Strauß) Edelweiß galt dem Dirndl als Liebesbeweis und Liebesgabe.

  1. Das schönste Bleamal auf da Welt, das ist das Edlweiß / |: es blüaht vasteckt auf steiler Höh ganz zwischen Schnee und Eis. :|
  2. Des Diandl sagt zu seinem Buam: "Des Bleamal hätt i gern, / |: geh, bring ma so a Sträußerl her mit so an weißn Stern". :|
  3. Da Bua, der geht a Sträußerl holn im selb'n Aug'nblick, / |: da Abend sank, da Morgen graut, da Bua kehrt net zurück. :|
  4. Verlass'n liegt er ganz alloa in steiler Fels'nwand, / |: das Edlweiß so bluatig rot halt er in seiner Hand. :|
  5. Die Bauernbuam, de tragn ihn wohl in das Tal hinab / |: und leg'n eahm a Sträußerl schö von Edlweiß auf's Grab. :|
  6. Und wenn dann drunt'n in dem Tal die Abendglockn läut, / |: da kniat des Diandl stad und woant: da liegt ihr oanzge Freud. :|

Qu: Seit Anfang des 20. Jahrhunderts ist dieses emotionale Lied im ganzen süddeutschen Sprachraum beliebt und in vielen Fassungen verbreitet. Vor allem in den Großelterngenerationen wird/wurde es manchmal gemütsbewegt gesungen - wohingegen die in den 1950er Jahren einsetzende bewußt selektierende Volksliedpflege des Wastl Fanderl dieses Lied als "sentimental" und "kitschig" ablehnte. Zahlreiche Belege geben Auskunft über die große Beliebtheit und Verbreitung des Liedes bis heute im oberbayerischen Volksgesang. Nach den Forschungen am DVA entstand in den Jahren 1890-1892 das Lied "Das schönste Bleamerl auf der Alp, das ist das Edelweiß", der Text wird Joseph Feller und E. Philippi zugeschrieben, die Melodie stammt von Franz Wagner (1870-1929). TA: Hans und Maria (Gitarre) Auer, Hammerau, VMA 21.5.2004.