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Text zu: "Müde kehrt ein Wandersmann zurück" - Die Gärtnersfrau

Die traurige Geschichte von der unglücklichen Rückkehr des Geliebten und seiner Begegnung mit der Gärtnersfrau bewegt bis heute die Herzen der Sänger(innen) und Zuhörer.

  1. Müde kehrt ein Wandersmann zurück / nach der Heimat, seiner Liebe Glück. / Doch bevor er kehrt in Liebchens Haus, / kauft er ihr den schönsten Blumenstrauß.
  2. Und die Gärtnersfrau so hold und bleich / führt ihn hin zu ihrem Garten gleich. / Und bei jeder Blume, die sie bricht, / rinnen Tränen ihr vom Angesicht.
  3. Warum weinst du, holde Gärtnersfrau? / Weinst du um der Veilchen Dunkelblau, / weinst du um die Rose, die du brichst? / "Nein, ach nein, um diese wein ich nicht.
  4. Ach, ich wein um den Geliebten mein, / der gezogen in die Welt hinein, / dem ich ewge Treu versprochen hab, / die ich als Gärtnersfrau gebrochen hab."
  5. Mit dem Blumenstrauße in der Hand / muß ich ziehen durch das ganze Land, / |: bis mir einst mein müdes Auge bricht. / Schatz, leb wohl, vergiß den Wandrer nicht! :|

Qu: Bis heute ist diese "Moritat" in verschiedenen Fassungen auch in Oberbayern beliebt und lebendig. Die am Deutschen Volksliedarchiv (DVA) in Freiburg gesammelten Nachweise ergeben eine Verbreitung des Liedes seit ca. 1880/1900 in fast allen deutschen Landschaften. Leberecht Blücher Dreves (1816-1870) hat wahrscheinlich im Jahr 1836 das Lied verfaßt und 1839 in Bonn veröffentlicht ("Vigilien". Nächtliche Lieder). TA: Moritatensänger des Bezirks Oberbayern, Haar 17.8.1995, VMA TVA 0187.