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Text zu: "Sah ein Knab ein Röslein stehn" - Das Heidenröslein

Die tiefgründige Dichtung über das einfache Heideröslein läßt bewußt mehrfache Interpretationen zu, z.B. eine realistisch-naturbezogene oder eine übertragen menschliche.

  1. Sah ein Knab ein Röslein stehn, / Röslein auf der Heiden, / war so jung und morgenschön, / lief er schnell, es nah zu sehn, / sah's mit vielen Freuden.
    Röslein, Röslein, Röslein rot, / Röslein auf der Heiden!
  2. Knabe sprach: "Ich breche dich, / Röslein auf der Heiden!" / Röslein sprach: "Ich steche dich, / daß du ewig denkst an mich, / und ich wills nicht leiden!" / Röslein, Röslein, Röslein rot, / Röslein auf der Heiden!
  3. Und der wilde Knabe brach / s'Röslein auf der Heiden; / Röslein wehrte sich und stach, / half ihm doch kein Weh und Ach, / mußt es eben leiden. / Röslein, Röslein, Röslein rot, / Röslein auf der Heiden!

Qu: Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) wurde 1771 durch das Volkslied "Sie gleicht wohl einem Rosenstock" zu dieser Dichtung angeregt. Der Text Goethes ist sehr oft vertont worden, u.a. auch von Franz Schubert. Die am weitesten im Volksgesang verbreitete Melodiefassung stammt von Heinrich Werner (1800-1833). Das kleine Lied erklang erstmalig am 20. Januar 1829 in einem Konzert der "Liedertafel" in Braunschweig, die Werner dirigierte. TA: Männergesangsverein "Liederkranz Steingaden" e.V. gegr. 1920 (Chorleiter Caspar Berlinger), Aufnahme für das VMA in der Aula der Hauptschule Steingaden am 15.6.2004.