Navigation überspringen.
Startseite

Text zu: "Aber grüaß enk God, Leitl"

Mundartdichterische Beschreibung des "schönen Lebens" auf der Alm und bei der Sennerin - aus der Sicht eines fiktiven Holzknechts.

  1. Aba grüaß enk Gott, Leitl, / toats losn a bois, / nacha toan ma oans singa, / wias zuageht im Holz, im Holz.
  2. Der Holzknecht tuat hacka, / de Amsl, de singt, / der Specht, der tuat pecka, / daß er's Käferl rausbringt, rausbringt.
  3. Wia lustig is an Holz draußt / z'höchst drobn auf der Höh, / und a Sennrin im Umkreis, / daß ma an Hoagascht ko geh, ko geh.
  4. Wia sche is auf da Alma / bei Zither und Gsang! / Da läutn de Kalma, / 's is a Freud gar net zum sagn, zum sagn.
  5. Bei da Sennrin über Nacht bleibn / trifft ins a hie und do; / in da Fruah, wenn ma 's erste Vögal hörn, / geh ma wieder zu unserm Schlag, unserm Schlag.

Qu: Mit der Überschrift "Ein Holzknechtlied" hat Georg Sojer am 19.5.1995 diesen Gesang niedergeschrieben, zur Herkunft fügt er an: "Im Nachlaß von Bartholomäus Schmucker (ehemaliger Bürgermeister von Ruhpolding) ohne Melodie, von Christl Schmid in Waith, Post Bruckmühl /Aibling. Obige Melodie habe ich dazugeschrieben." Mit seinen beiden Freunden vom Mankei-Dreigesang singt Georg Sojer dieses Lied häufig auch im Holzknechtmuseum Ruhpolding-Laubau, wo er Führungen macht. TA: Mankei Dreigesang, Ruhpolding, 19.11.1995 VMA.
Der Bauernsohn Georg Sojer (geb. 1925) von Ruhpolding, genannt "Auer Schorsch", kommt aus einer musikalischen Familie. Wie sein Vater wurde auch Georg Sojer Holzarbeiter. Daneben ist er aber in großem Umfang musikalisch tätig. Als Sänger oder Musikant gestaltet er das dörfliche Musikleben Ruhpoldings mit. Als junger Holzknecht schloß er Freundschaft mit den alten Musikanten und lernte von ihnen die überlieferten Weisen. Georg Sojer sammelt Lieder und alle Zeugnisse der musikalischen Überlieferung in Ruhpolding.