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Text zu: "Und die Holzknecht im Wald"

Kritisches Lied über allzugroße Holzeinschläge zum Schaden der Natur und der Menschen, die von den Früchten des Waldes leben. Seit jeher ist der Wald für die Menschen lebenswichtig, eine sorgsame und natürliche Waldpflege liegt im Interesse der gesamten Bevölkerung. Das Lied sieht die benannten Holzarbeiter schon Anfang des 20. Jahrhunderts als Vollstrecker einer ausschließlich von wirtschaftlichen Vorgaben geprägten Waldnutzung. Angesichts der heutigen Diskussionen über die Forstpolitik zeigt sich die zeitlose Gültigkeit mancher Volkslieder.

  1. Und die Holzknecht im Wald / schneidn die Bam alle a; / und sie hörnt halt net auf, / bis des Holz is alls gar. / |: So hackts und schneidts zua, / ja wanns moants, es muaß sein. / Die Hirschlan ghörn dechta / no alleweil mein! :|
  2. Und sie hackn drauf los / und sie schaunt si net um, / und sie schneidn alls zsamm, / ja ob's alt is oder jung. / |: Und es werds es scho sehgn, / bald koa Vogerl mehr singt, / bald die Bloakn ageht / und koa Wasserl mehr rinnt! :|

Qu: Veröffentlicht von Curt Rotter (1881-1945) aus der umfangreichen, unveröffentlichten Sammlung von Otto Dengg (1879-1957) mit der Bemerkung "Aus dem Pongau" (Sing mar oans! Salzburgische Volksweisen. Wien 1926. Nr. 33). TA: Hans Köhl und Gudrun Korbuly-Köhl (Salzburg), 18.3.1996 VMA.
Mit Bezug auf die "Niederösterreichischen Liederhefte 6" findet sich in der Zeitschrift "gsungen und gspielt" des Tiroler Volksmusikvereins (Innsbruck/Bozen 1991. Heft 52, S. 8) folgende weiterführende dritte Strophe:

    Und es liegt hiatzt des Holz / für die Herrschaft im Schlag / auf d'Schwamma und Kräutlein, / zum Brocken a Plag. / So hackt's und schneidt's zua, / ja den ganzen Tag schindt's, / wird bald der Tag kemma, / wo'st koane Beera mehr findt's!