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Text zu: "Und a Waldbua bin i" - Der Waldbua

Im ganzen süddeutschen Sprachraum ist mit immer anders zusammengestellten Vierzeilern das Liedmotiv "Und a Waldbua bin i" im geselligen Volksgesang bekannt.

  1. Und a Waldbua bin i / und a Walddeandl liab i, / bin a Bua, a junga, / schleich im Holzschlag uma.
  2. Aba Dirndl, sei gscheid, / liab an Buam, der di gfreut. / Liabst an Buam mit an Geld, / hast koa Freud auf der Welt.
  3. Aba Dirndl, mei, mei! / Wer werd denn gar a so sei! / Wenn du gar a so bist - / is mei Hergehn umasist.
  4. Aba Dirndl, mei liabs, / wannst mi Zithern schlagn liaßst! / Wannst mi heiratst, mei Bua, / kannst die Zithern schlagn gnua.
  5. Aba Dirnei, geh, geh, / in da Fruah an Kaffee, / auf Mittag saure Ruam, / und auf d'Nacht an schön Buam.
  6. Und a Bier in am Faß, / trink ma's aus, is a Gspaß. / Und zwoa Dirndln im Bett: / wenn oans schlaft, hat's ander' nett.
  7. Und der Holzknecht im Wald, / der hackt, daß alls knallt, / daß d'Schoatn fliagn vo der Wand / zu mein Dirndl ins Land.
  8. Du sagst allweil vom Treubleibn, / du sagst allweil vom Liabn, / du sagst allweil vom Vögelfang', / aba i siach nia koan fliagn!
  9. An Wald da is lustig, / an Wald da is fein. / Und i bild ma mei Lebtag / koan andern Platz ein.
    Nachgesang: Schmalz in da Buttn, / Loahm in da Gruabm, / lustig san d'Holzhackerbuam. / Sans im Berg oder im Tal, / lusti san si überall.

Qu: Im Deutschen Volksliedarchiv in Freiburg beinhaltet die entsprechende Liedmappe in der Gruppe XI d Beispiele aus der Schweiz, Österreich, Bayern, Böhmen, Baden-Württemberg und den deutschen Sprachinseln in Ungarn, Jugoslawien, Rumänien, Rußland und Tschechoslowakei. Wir haben hier Vierzeiler von Aufzeichnungen aus Oberbayern, Niederbayern, Allgäu, Tirol, Steiermark, Kärnten und dem Böhmerwald zusammengestellt. Wastl Fanderl (1915-1991) gibt im "Leibhaftigen Liederbuch" (Erfurt 1938. S. 266 f) an, daß seine Mutter in Bergen/Chiemgau dieses Lied gesungen habe und es seit ca. 1890 kannte. Im "Leibhaftigen Liederbuch" steht es in der Fassung, die der "Wimmerbauernfranzl" von Reit im Winkl gesungen hat. Auch der Nachgesang findet sich dort. Die Textfassung von den lustigen Holzhackerbuam stammt nach Angabe Fanderls in seinen "Oberbayerischen Liedern" (München 1988. S. 76) aus Wirtshäusern in Bergen. Neuf: EBES 1996. TA: Ossi Hackl (Zither) und Hannes Janßen (Baßgitarre), Lenggries, 17.3.1996 VMA.