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Text zu: "Und de Holzknechtbuama tuats gar narrisch gfreun"

Das Lied über die "Holzknechtbuama" ist in verschiedenen Fassungen bekannt und weit verbreitet in Bayern, Österreich und darüber hinaus (z.B. als "Holzschlagerlied"). Es gibt Belege auch aus dem Böhmerwald und dem Egerland (vgl. DVA Gr. XI d). In den Strophen wird der Alltag der Holzknechte und auch das Essen beschrieben. Früher bereitete sich jeder Holzknecht sein "Muas" aus Mehl, Fett und Wasser in der "Muaspfann" selbst zu. Nur in Liedersammlungen sind möglichst alle Strophen des Liedes zusammengefaßt, einzelne Sänger haben nur persönlich ausgewählte Strophen gesungen. So haben auch wir das Lied aufgeteilt und zwei von ca. 10 Fassungen wiedergegeben. Eine weitere Variante für Dreigesang ist als Nr. 24 zu hören.

  1. Und de Holzknechtbuama tuats gar narrisch gfrein, / wann's a Liadl singa und frisch Juche schrein. / Wann des Liadl klingt und da Jodler hallt, / gfallt's an Holzknecht wohl da draußt im Wald.
  2. Und am Sonntag sitzn d'Holzknecht hintern Kruag, / saufan ganze Lackan, kriagn halt gar net gnuag. / Woaßt, des kimmt vom Muas, des pappt oan d'Gurgl zamm, / braucht scho woitan saufn, bis sie's aufgwoacht ham.
  3. Und auf d'Nacht, do schmeißt da Holzknecht d'Hacka weg, / in da Bograd drin suacht er si sein Fleck. / Hörst, wia's schnarcha tean, daß grad alles kracht, / und d' Flöh teans beißn! Wünsch ma guate Nacht!

Qu: Die oben angeführten drei Liedverse von den Holzknechtbuam hat Franziska Hager in ihrem Buch "An der Herdflamme der Heimat" in dem Kapitel "Der Chiemgau" 1927 in München veröffentlicht. Sie schreibt, daß die Ruhpoldinger Holzknechtbuam das Lied zur Arbeit singen. Auch im "Leibhaftigen Liederbuch", das von Karl List, Walter Schmidkunz und Wastl Fanderl 1938 herausgegeben wurde, finden sich diese Strophen neben vielen weiteren bei dem sehr bekannten Lied "De Holzknechtbuama müaßn fruah aufsteh" (S. 171 ff, 14 Strophen). Pfarrer Bergmeier gibt an, daß diese drei Verse in Ruhpolding entstanden sind und schreibt, daß alle Strophen des Liedes "das ganze Holzknechtleben treffend wiedergeben" (Peter Bergmeier: Das Holzknechtleben; in der Zeitschrift "Das Bayerland". München 1914/15. S. 161). TA: Christl Arzberger (Wasserburg) auch Gitarre und Eva Bruckner (Berchtesgaden), 18.3.1996 VMA.