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Text zu: "Wia sche is im Wald" - Holzknecht-Gstanzln

Rede und Gegenrede von Mann und Frau in Vierzeilerform. Abwechselnd preist der Holzknecht seine Vorzüge und die positiven Seiten seines Lebens und seiner Arbeit an, die Frau läßt wenig Gutes an ihm und seinem Stand.

    (Er:) Wia sche is im Wald, / wann de Hackn so knallt, / wenn de Sag a so klingt / und da Holzmacher singt.
    (Sie:) Willst du a Holzknecht sei, / frißt koan Sterz und koan Brei, / Sagfeiln konnst a net recht, / daß d' a Schneid hättst.
    (Er:) A Holzknecht hat a schönes Leben, / Geld hat er gnua, / Holzknecht-Nockn essn, Wuidbrat muaß er schiaßn, / Dirndln a dazua.
    (Sie:) Du dalkata Holzknecht, / du derfst di net prahln. / Du kannst gar net tanzn, / koan Dirndl net gfalln.
    (Er:) Aber lustig beim Bam, / wo die Holzhacker san, / aber traurig beim Tisch, / wo des Jagagfraß is.
    (Sie:) Koan Holzknecht liab i net, / stinkn von Rach, / mit Mias sans all zottert, / vom Pech sans all zach.
    (Er:) Mir san halt de Holzknecht, / habn hohe Häuser. / Und wann mir koana Guldn habn, / habn ma Kupferkreuzer.
    (Sie:) Wannst an Holzknecht willst liabn, / muaßt da a Soafn eischiabn. / Wannstn weiß willst habn, / muaßtn alle Nacht badn.
    (Beide:) An Wald, da is lustig, / an Wald, da is fei, / und i bild ma mei Lebtag / koan andern Platz ei.

Qu: Vierzeilerzusammenstellung aus deutschsprachigen Sammlungen im Bestand des Volksmusikarchivs und des DVA (B 14221 Böhmerwald, B 36624 und A 123494 Steiermark, B 25279 und 25878 Kärnten, A 161276 Sachsen). Neuf: Die Melodien haben Christl Arzberger aus Wasserburg und Eva Bruckner aus Berchtesgaden aus der Sammlung des Kiem Pauli ausgewählt und zurechtgesungen. EBES 1996. TA: Christl Arzberger (auch Gitarre) und Eva Bruckner, 18.3.1996 VMA.