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Text zu: "Mei Schatz is a Holzknecht" - Vierzeiler

In vielen Schnaderhüpfeln/Gstanzln/Vierzeilern kommt auch der Holzknecht und seine Arbeit vor, dazu die Sennerin, die Liebe und manche Lebensweisheit.

  1. Mein Schatz is a Holzknecht, / i kenn an in Schlag, / hat a klingate Hack / und a sausate Sag.
  2. Und der Holzknecht in Wald, / der hackt, daß alls hallt, / und da Bauer in Tenn / hockt da wia ra Henn.
  3. Mein Schatz is a Senndrin, / schwoagt ober'n Kogl; / wer a Sennderin liabt, / liabt an Summervogl.
  4. Aber Menscha, seids lusti, / toats nimmer trauern! / Is da Teifl do gstorbm, / tean ma d'Höll vermauern!
  5. Und 's Gsangl is gsunga, / es hat net sche to, / was geht denn nur des da / die Zualoser o!

Qu: Vierzeilerzusammenstellung, aufgezeichnet in Schneebergdörfel am Fuße des Schneebergs/NÖ durch Georg Kotek (1889-1977), gesungen "vom Dreigesang" Johann Kindl, Johann Zwinz und Johann Hödl (Georg Kotek: Volkslieder und Jodler um den Schneeberg und Semmering in Niederdonau. Wien 1943. Nr. 13 "Schnadahüpfln - Ein ganz kleine Auswahl aus dem reichen Schatz an Vierzeilern ...").Das dreistimmige "wilde" Gruppensingen im Schneeberggebiet kann als Vorbild des in Oberbayern durch den Kiem Pauli (1882-1960) in den Dreißiger Jahren neu eingeführten engen dreistimmigen Singens für Volksliedgruppen gelten. In der Schrift "Volksmusik und Urheberrecht" (Jahrbuch des Österreichischen Volksliedwerkes. Wien 1986. S. 141 ff) ist genau dieser Singsatz als Paradebeispiel einer volkläufigen, gemeinfreien "Enggeführten Dreistimmigkeit aus Überschlag, Hauptstimme und Unterstimme" benannt. TA: Rohrdorfer Sänger, 17.3.1996 VMA.