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Text zu: "Bin i da kloa Sumberga Baua"

Weitverbreitetes Klagelied eines Bauern über Hof, Leben, Arbeit und Auskommen

  1. Bin i da kloa Sumberga Bauer / und hab halt a Häuserl, a kloans, / mei Feld is a Lack und a Weiher, / mei Viech is a Kuah und a Goaß.
  2. Mei Häuserl is um und um ogmaln, / von hint her is hölzern, woaßt wohl, / von vorn da is halbert eigfalln, / da Dachstuhl is halb eini hohl.
  3. Bei da Haustür san d'Angln wegbrocha, / i muaß scho mit Bretta verloahn, / das Dach hat mehra Löcha wia Schindln, / an Scherm habn mir längst scho mehr koan.
  4. Jetzt wollt i deacht 's Häusl verkafa / und wollt scho oft fei a Ruah, / da tuats Weiberl viel renna und lafa / und tuat ihre Kreuzer dazua.
  5. Da kaf ma uns a fünf a sechs Antn, / drei Henna und gar an schen Hoh, / da könn ma uns alle zwoa gwandn, / bleibt no ebbas üba davo.
  6. Koa Holz habn ma a net zum Brenna, / is kam da halb Winter vorbei, / derfst nindascht oans hacka, oans nehma, / da Förster, der strafat oan glei.
  7. Ja liabe Leut, wer ko da ratn, / was fang i beim Teufi jetzt o, / hab ohne Holz Erdäpfei gsottn, / jetzt geht ma koa Schaln net davo.
  8. Koa Lab hab i a nimmer z' Recha / und brauchat a Strah für mei Kuah, / hab gmoant, i will 's Häusl verkafa / und kafat a Labrecht dazua.
  9. In da Stubn drin tean ma nix secha / beim helliachtn Tag, 's is a Gfrett, / da is amal a Wolknbruch gschecha, / da hats uns as Fenster verlett.
  10. Des ander is z'Scherbn brocha / und vo außn verschlagn mit an Brett, / vo drinn tean ma Lumpn neischoppn, / weil sinst da kalt Wind eina geht.
  11. Schlafa tean ma auf der Bank dort beim Ofn, / ma ko net de ganz Nacht umloahn, / denn in d'Bettn san d'Wanzn neikrocha, / bal ma neisteigt, na passns auf oan.
  12. Mei oanzigs Hemad is um und um zrissn, / es hebt ma fast nimmer am Leib, / d'Hosn hab i mit Strickn raufbundn, / so haus ma halt, i und mei Weib!

Nachgesang: Enterhalbn Antngrabn, enterhalbn Grabnbach, / da steht a Bauernhaus mit aran Schindldach, / da wo de Fenster san allsamt voschmiert mit Loahm, / da wannst as wissn wuist, san ma dahoam.

Qu: KP 39/40 "von Frau Sedlmayr, Miesbach, und Georg Stöger, Ostin" (ohne Nachgesang) TA: Christa und Sepp Steiner (Traunstein), TH Hittenkirchen, 18.11.1992, TRL 0211