Navigation überspringen.
Startseite

Text zu: "Bauernliad"

Klagelied eines Bauern über die Dienstboten, ihren Arbeits- und Liebeseifer (vgl. Nr. 14)

  1. I hab mi bös blamiert, / i hab mir's ausgstudiert, / i will enk d'Wahrheit sagn, / werds ma nix vaübi habn: / koan Bauern is jetz nimma z'guat, / der recht viel Leut habn muaß, / d'Ehhaltn ham grobe Fötz / und san recht letz.
  2. A Ehhalt is a grober Gast, / den taugt ja nia koa Platz. / Bald is eah Kost vui z'schlecht, / bald is eah des net recht. / Bald is eah da Lohn vui z'weng, / bald is eah d'Arbat z'streng, / so gehts des ganz Jahr zua / nia gebns koa Ruah.
  3. Zum Lohnbegehrn is koana z'fäu, / a da Arbat lassn's eahn wohl daweil, / da werd glei aufbegehrt, / wenns mitn Essn lang nix werd. / Sie macha a saudumms Gfriß, / wia da Hund unterm Tisch, / der allwei ums Fressn ziaght / und nia nix kriagt.
  4. De Dirna san a gschwind, / wenn heut der Oa kimmt: / Wia stell's denn i glei o, / daß i'n reibringa ko? / Auf d'Arbat denkt koane mehr, / sie richt ihr den Eingang her, / daß'n glei einabringt / wann er grad kimmt.
  5. Wann de Dirna zu da Arbat gehn, / de ganz Nacht beim Fenster stehn, / da werdn de Augn zuaklemmt, / da werd über alls nachdenkt. / Nacha fallts eah wieder ei: / Bei dem Bauern mag i nimma sei, / da hättst ja gar koan Fried! / Und san fuchswild.
  6. Dreschn toans a so schlecht, / daß ma's um d'Kost net möcht: / Drischl a weng umadraht, / und beim Fressn recht neighaut. / De des weniga aussadrischt / und beim Essn recht vui frißt, / daß des des Bessare is / han i a no nia gwißt.
  7. Vo de Knechtn, da woaß ma's scho, / de hängan allwei an die Dirnan dro. / Sie brauchatns ganz umadum, / da Bauer hat die Verantwortung. / Samt dem, daß net Unrecht war, / glangatns an oan Bett a, / bleibat des andre ganz. / Sakrischa Schwanz!
  8. Vom Gsodschneidn laßt si gar nix redn, / sie möchtn allwei an Gsod drinna liegn. / Sie schnupfn oft a größare Pris, / als da ganz Gsodhaufn is. / So is's mit jedn Gschäft, / de Ehhaltn war nia nix recht, / is da Bauer a net zfriedn / sakaradi!

Qu: KP, S. 6, "Aus dem Liederbuch von Michl Hohlaus, Melodie von Marie Birk, Bad Kreuth" TA: Hannerl Wallner und Eva Bruckner, Trachtenheim Hittenkirchen, 9.5.1992, TRL0152