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Text zu: "s Liad von die Ehhalten"

Antwort der Dienstboten auf die Klage des Bauern mit eigenen Vorhaltungen (vgl. Nr. 12)

    Jetzt aber hab i no was hint, / daß da Bauer a empfindt,
    was wieder de Ehhaltn freut, / glabts es, meine Leut!
  1. Wann oana a großa Baua is, / braucht er vui Leut, des is gwiß. / Da hört ma'n allwei umaredn: / I woaß ma koane Ehhaltn z'kriagn, / mir is da Knecht davo, / weil er's nimma aushaltn ko, / i brauchat zwee für oan / hab aba no koan.
  2. Z' Jakobi da gehts scho o, / fanga Bauan z'jammern o, / da lafas zu de Hidinga: / "An Knecht muaßt ma zuabringa, / i brauchat Knecht und Dirn, / woaß ma koan Menschn z'kriagn, / schau ma no du um oan / umsonst derfst as net toan."
  3. Des is ja leicht zum glabn, / daß nia koani Ehhaltn habn, / beim Bauan da hats gar koa Ziel, / war liaba in da Höll, / Tag und Nacht, fruah und spat, / daß da frei d'Arm ausdraht, / und de schlecht Kost aufn Tisch / de net zum Fressn is.
  4. A Bauer hat an solchan Muat, / an Ehhaltn tuats a so guat, / na is wieder des net recht, / denkan von Leutn schlecht. / Is's net a wahre Schand, / Dirn und Knecht liegn beinand, / aba an Bauern wenns möcht / nacha war's recht!
  5. Und beim Tag gehts so streng, / gschicht eahm diawei do no z'weng, / da Bauer, der reißt freili drei, / na laft er wieda zu da Bäurin nei. / Is's net a Luadergschicht, / is scho wieder was z'Essn gricht, / de zwoa fressn vastohlns recht gschwind / bis eahna da Batz abarinnt.
  6. Da fahrns no glei in d'Stadt, / voraus den Blasitag, / stelln an jedn Lumpn o, / und sollt er vom Teifi sei. / Nacha fangans wieder 's Jammern o, / habn d'Läus kriagt davo, / aso gehts alle Jahr / des is gwiß wahr!

Qu: KP, S. 9, "Bekommen von Frau Marie Birk, Bad Kreuth, 1927" TA: Hannerl Wallner (Berndorf/Salzburg) und Eva Bruckner, Trachtenheim Hittenkirchen, 9.5.1992, TRL 0153