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Quellenhinweis zu: Schützenmarsch - Steirische - Lied

1925 begründete der Volksmusikforscher Raimund Zoder die Institution des "Pfeifertages". Dieses Treffen aller Freunde der Schwegel- oder Seitlpfeife wird alljährlich am 15. August an wechselnden Orten im Salzkammergut abgehalten. Zum 10. Pfeifertag 1934 lud Oberbergmeister und "Pfeifervater" Leopold Khals (1883-1965) die "Pfeiferkameraden" schriftlich ein: "Ab 8 Uhr früh Pfeiferfrühschoppen am Syriuskogl, mittags Abmarsch nach Kräutern (Schennerbauer) zum Volksliedersingen (Radioübertragung)." Zu den Teilnehmern zählte der damals 21jährige Alois Blamberger, der nach Khals' Tod 1965 dessen Nachfolge als "Pfeifervater" antrat.
Die österreichische Radio-Verkehrs-AG (RAVAG) hatte 1929 erstmals vom Pfeifertag direkt übertragen und wollte dieses Mal mit einem "Volkslieder-Wettsingen" für Abwechslung im Programm sorgen. Der erhaltene Schallplattenmitschnitt bringt hintereinander drei Instrumentalstücke, deren Interpreten nicht bekannt sind.
Der Marsch, mit zwei C-Schwegeln und Trommel besetzt, ist in der Fassung der ersten Hälfte als "Altausseer" oder "Ausseer Schützenmarsch", in
der anschließend gespielten als "Goiserer Schützenmarsch" überliefert.
Maultrommeln, hergestellt im oberösterreichischen Molln, waren auch in der Gegend selbst sehr verbreitet. Der Solist, leider zu nahe am Mikrophon postiert, verwendet zwei Instrumente im Quartabstand (A/E).
Das instrumentale Lied wird offenbar auf zwei Blockflöten in D gespielt. Legato, Vibrato und sparsame Verzierungen unterstreichen den andächtigen Charakter des Vortrags; er erinnert an die in vielen Gegenden Österreichs beliebten Flügelhorn-"Arien". (AM 1998)

TA: Volkslieder-Wettbewerb in Ischl: Schwegeln - Maultrommel - Flöten: Schützenmarsch - Steirische - Lied; RAVAG 297 (511). Aufgenommen Bad Ischl, 15. August 1934. Slg.: Privatbesitz Herbert Grünwald, Garching.