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Text zu: Kugelrunde Tanz

Drei zusammengehängte Ländler-Touren in der um 1900 in Wien üblichen Spielweise der achttaktigen Ländlermelodien: A, A, B, B, A, Schluß. Auffallende Harmoniewechsel.

TA: D' picksüaß'n Hölzln, mit Lanner-Quartett [Wien]. Polydor 20926 (4872ar). Aufgenommen Wien, wohl 1926. Slg.: VMA SC-01237, HG 1237.

Das "picksüaße Hölzl" war ursprünglich die G-Klarinette im Quartett der Brüder Schrammel (zusammen mit zwei Geigen und Kontragitarre). Schon vor der Jahrhundertwende wurde die Klarinette allgemein durch die Wiener Harmonika ersetzt und die Wiener Schrammelbesetzung in dieser Form bekannt. Die volkstümliche Bezeichnung "picksüaße Hölzln" ging auf ein Piccolo-Duett über, von dem zwischen 1909 und 1926 in Wien zahlreiche Schallplatten aufgenommen wurden, darunter auch Soli "Am picksüssen Hölzl" und Aufnahmen mit großen Flöten. Die Begleitung lieferte ein Schrammelquartett.
Auf der ersten dieser beiden Aufnahmen (6) mit Wiener Ländlern sollen Zwischenreden und Rufe "Live"-Atmosphäre suggerieren.
Hörer, die (damals und heute) ländliche Tanzmusik gewöhnt sind, welche nur im Rahmen des Quintenzirkels moduliert, werden bei den Tonartwechseln der zweiten Aufnahme (7) aufhorchen. (AM 1998)