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Quellenlage zu: Der Spötter - Polka für 2 Piccollo-Flöten

Das 6. Ostpreußische Infanterie-Regiment "Herzog Karl von Mecklenburg-Strelitz" Nr. 43 unterhielt, wie alle Regimenter in jener Zeit, seine Musik nicht nur für die Marschbegleitung bei Paraden. Vielmehr waren Militärmusiker im 19. und frühen 20. Jahrhundert in erster Linie zu außerdienstlichen Anlässen gefragt und spielten gegen Honorar bei Konzert- und Tanzveranstaltungen. Für die Armee bedeutete dies kostenneutrale Sympathiewerbung. Nur 7 "Hoboisten" waren im Etat des Regiments als Musik vorgesehen; zum Blasorchester aufgefüllt wurde diese durch abkommandierte Freiwillige "aus dem Gewehrstande". 33 solcher zusätzlichen "Hilfshoboisten" gehörten zur Königsberger Regimentsmusik unter Albert Kranz. Eine so große Besetzung aufzunehmen war zur damaligen Zeit aber technisch noch nicht möglich.
Zu den abkommandierten Hilfshoboisten zählten auch die beiden Piccolo-Solisten, die hier vermutlich zu hören sind. Sowohl Wilhelm Schulz, 1. Soloflötist der Kapelle, als auch der 2. Flötist Eduard Heimburger, bekleideten (nach einer Liste von 1909) den Rang eines Sergeanten. (AM 1998)

TA: Der Spötter, Polka für 2 Piccollo[!]-Flöten (Joseph Rixner sen.). Kapelle des 6. Ostpr. Infant.-Regts. No. 43, Königsberg i. Pr., Dirigent: Obermusikmeister A. Krantz. Jumbo A.42099 (2803). Aufgenommen um 1909. Slg.: Privatbesitz H. Grünwald, Garching.