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Quellenhinweis zu: "Wann d' Sunna aufgeht"

Liederweise, gespielt auf 2 heutigen F-Schwegeln (gebaut von G. Pöllitsch, Garching).
Das Vierzeilerlied mit dem Titel "D' Lieb über Alles" und dem Textanfang "Wann d'Sunna aufgeht ..." besingt in 3 Strophen mit langem, angehängten (instrumentalen) Jodler die Liebe. Text und 2-stimmige Melodie wurden von Ulrich Halbreiter 1839 veröffentlicht.
Der Maler Ulrich Halbreiter (1812-1877) stammt aus Freising und war in den 1830er Jahren in München nicht nur als Maler bekannt, sondern auch als Lautenspieler und geselliger Sänger. Im Nachruf der Augsburger Allgemeinen Zeitung ist zu lesen: "... so fingerte er allabendlich über sein geliebtes Saitenspiel und sang jauchzende Almenlieder und Bergreigen, welche er auf oftmaligen Wanderungen durch die Alpen aus dem Munde des Volkes aufgelesen und eingeheimst hatte. Doch ist vieles, was ganz echt klingt, von Halbreiter selbst stylgerecht gedichtet und componiert". Im geselligen Kreis um Herzog Max in Bayern war er gerne gesehen und ob seiner lauten Stimme geachtet. Hier fand seine Vorliebe für die Schnaderhüpfl, die er "Gebirgslieder" nannte, die notwendige Erfüllung.
Im Jahr 1839 veröffentlichte Halbreiter seine große "Sammlung auserlesener Gebirgslieder" in drei Heften und widmete sie "Seiner Hoheit Herzog Maximilian in Bayern in tiefster Ehrfurcht". Es handelte sich jeweils um 12 einfarbig gedruckte Liederblätter mit reich verzierten Initialen. In den Liedern ist merklich der Städter zu erkennen, der sich zum Landleben hingezogen fühlt und musikalisch das alpenländische Liedgut nachempfindet. Die Titelseiten der Hefte waren ganzseitig illustriert mit verschiedenen, auch musikalischen Motiven. Das Titelblatt des 1. Heftes zeigt u.a. eine Zitherspielerin, einen Schwegelspieler in Tracht und das Schnaderhüpfl "A' almerisch G'sangl, Die Zitter dazua, Un d' Schweglpfeif blasen, Hört so gern jeda Bua".

TA: BGD, 24.1.1997 mit A. Fischer und G. Pöllitsch (F-Schwegel), Tonaufnahme EBES/VMA.