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Text zu: "Jetzt kimmt da schöne Frühling o!" - Almaliad

Dieses Almlied besingt die Sennerin und ihre "schöne" Arbeit in der Natur und in Freiheit. Auch der Besuch der Buam auf der Alm wird thematisiert: Die Metzgerknechte sind ihr zu aufdringlich, die Jäger zu verschlafen - am besten sind die Wildschützen.

  1. Jetzt kimmt da schöne Frühling o, / juche, recht lusti is, / es falzt a scho da Auerhoh, / no in da Finsternis, / und wann amal da Tag ograut, / da Gugug a glei füara schaut, / und kloane Vögal ohne Zahl, / ja a die Nachtigall.
  2. Sie singa unvogleichli schö, / juche, alle mitnand, / bis daß die Sunn tuat aufageh / auf unsan Horizont, / da Fink, der schreit den ganzn Tag, / solang er vo dem Atem mag, / i tauschat mia koa Musi ei, / es kunnt nix Schönres sei.
  3. Und wenn da Frühling recht okimmt, / juche, und nistn d'Schwalbn, / die Sennrin ihre Kuahlan nimmt / und fahrt schö stad auf d'Alm. / Goas und Küah und Ziaglviech, / was nöti hat, nimmt sie mit sich, / a Mehl, a Schmalz, a Bett, a Gwand, / sie kimmt net gschwind aufs Land.
  4. Auf da Alm, da is recht fein, / juche, geht frische Luft, / wenn d'Sennrin tuat die Kuahlan schrein / und auf den Abend ruft, / da brüllt da Stier und a die Kuah / und gehn schö stad da Hüttn zua, / da setzt sich d'Sennrin hi, woaßt wohl, / und melcht an Sechta voll.
  5. Wenn sie d' Küah na gmolcha hat, / juche, setzt d'Milli auf, / da laßt sies steh a zwoa, drei Tag, / da wachst da Rahm obn drauf. / Da machts an Budan und an Kas / und a was Schöns und ebbas Rars, / und kimmt vom Land a schöna Bua, / so sitzt sie hi dazua.
  6. Wenn kimmt vom Land a schöna Bua, / juche, den d'Sennrin kennt, / da hats den ganzn Tag koa Ruah, / bald ei, bald aussi rennt. / Sie setzt a Pfandl auf die Gluat, / von Toag a Nudl bacha tuat, / sie tuat a Handvoll Weibeerl drei / und tauchts in Hönig ei.
  7. D'Schützn, d'Jaga, d'Metzgaknecht, / juche, kehrn alle zua, / und wenn ihr koana is da Recht, / so sparrts glei d'Hüttn zua. / D'Metzga greifn soviel drang / und d'Jaga schlafn gar viel z'lang, / die Bestn toant no d'Schützn sei, / sie ham an Branntewei.
  8. Auf da Alm gehts zua wias will, / juche, i ko das sagn, / wenn d'Sennrin hat an Buam vosteckt, / du magst ihn net dafragn; / und hast ihn gsehgn einageh, / so laugnts und schwörts und tuat nix bsteh, / sie stecktn eini untas Heu / bei der Nacht liegts gar dabei.

Qu: KP, S. 326, Mel.Neuf.EBES 2004. TA: Hannes Janßen mit Git., Lenggries, 13.8.2004, VMA.