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dB 01 Rehragout-Schottisch

Bekannte Schottisch- oder Bayrisch-Polka-Melodie um 1900, mit Trio-Text (WF)
In Bearbeitung für Blasmusik:
Klarinette in Es (oder Flöte in C), Klarinette 2 und 3 in B, Flügelhorn 1 und 2 in B, Trompete 1 und 2 in B, Tenorhorn in B, Bariton in B und C, dreistimmige Begleitung in C, B und Es, Bässe in C, Schlagzeug

Partitur (Ausschnitt erste Seite)

Quellenhinweis zu dB 01:
Schon zum Ende des 19. Jahrhunderts taucht dieser Schottisch in den Tanzmelodienhandschriften der ländlichen Musikanten in ganz Oberbayern auf. Er ist dann ab der Jahrhundertwende wohl im Repertoire fast jeder ländlichen kleinen Tanzmusik zu finden - oftmals gehört er zum Standardspielgut, das die Musikanten auswendig musizierten. Immer ist der 1. Teil und das Trio festgelegt, der 2. Teil wechselt in verschiedenen Fassungen. Manchmal wird das Stück auch als langsamer Polka (Bayrisch-Polka) aufgeführt und gespielt - am häufigsten vertreten ist aber die Fassung als gemütlicher Schottisch.
Der Name "Rehragout-Schottisch" bis hin zu "Reragu" ist erst im 20. Jahrhundert in Handschriften belegt. Er zielt auf den in vielerlei Variationen belegten Text, der auf die Triomelodie gesungen wurde - und zwar von den Tanzenden und/oder den Musikanten. Das "Rehragout" war bei früheren Generationen - und ist auch heute noch - eines der bekanntesten und beliebtesten Tanzmusikstücke. In die heutige Volkstanzpflege eingegangen ist das Stück wohl durch die Aktivitäten des Forstmeisters Georg von Kaufmann (1907-1972), der als Tanzmeister die Volkstanzabende in Oberbayern ins Leben gerufen hat. Bei Musikproben zu Beginn der 50er Jahre in seinem damaligen Forsthaus in Unken kochte und servierte seine Frau Marianne von Kaufmann ein weitum berühmtes Rehragout mit Knödeln - dazu wurde dann gesungen
"Wos gibts denn heit auf d'Nacht? ...
Heit gibts a Rehragout! ..."
Ob es sich dabei um eine persönliche Neutextung oder um das Erinnern an einen bereits vorhandenen Kurztext handelt, ist nicht mehr nachzuvollziehen. Zumindest ist der Rehragout-Text heute über ganz Oberbayern verbreitet und wird oftmals von den Tanzenden lautstark bei den ersten Trioklängen angestimmt. In den 1970er Jahren ist dann bei den Volkstanzabenden der Text über das "Schweinerne" weitergesponnen worden. Wolfgang Forstner hat für seine junge Söchtenauer Blaskapelle das Stück 1993 neu arrangiert und den Triotext in der vorliegenden Weise zusammengefaßt.

Urheberrechtsbemerkung siehe Einführungsseite Dörfliche Blasmusik.

Eine Veröffentlichung des Bezirks Oberbayern,
Volksmusikarchiv und Volksmusikpflege des Bezirks Oberbayern, 83052 Bruckmühl.
Dokumente regionaler Musikkultur in Oberbayern.
Dörfliche Blasmusik, Nr. 1, "Rehragout-Schottisch".
Die Auswahl und Neubearbeitung für heutige Blasmusik wurde vom Arbeitskreis "Dörfliche Blasmusik" im Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern durchgeführt.
Verantwortlich: Ernst Schusser.
Mitarbeiter: Peter Denzler (PD), Karl Edelmann (KE), Wolfgang Forstner (WF), Annemarie und Hubert Meixner (HM), u.a.
Notensatz: Markus Turiaux und Helmut Scholz.

München 1997.

Inhalt, Umfang: Mappe mit Partitur und 16 Stimmen, DIN A4.
Selbstkostenpreis: 6,- €
Bestellnummer: dB-01
Kurztitel: Rehragout