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Text zu: "Joseph, lieber Joseph mein"

  1. Joseph, lieber Joseph mein, / hilf mir wiegen mein Kindelein, / Gott, der wird dein Lohner sein, / im Himmelreich, / der Jungfrau Kind Maria.
  2. Gerne, liebe Muhme mein, / helf ich dir wiegen dein Kindelein, / Gott, der wird mein Lohner sein, / im Himmelreich, / der Jungfrau Kind Maria.

Ist in unterschiedlichen Formen seit 1305 (Leipziger Handschrift) bekannt, in Gesangbüchern von 1544 und 1605 wechselnd mit lateinisch-deutschem Text. Melodie und Textanfang stehen in einer Handschrift des 14. Jahrhunderts (Mönch von Salzburg), auf die auch Prof. Dr. Kurt Huber (1893-1943) hinweist. Eine Nürnberger Liedflugschrift verbreitete es etwa 1650. Es ist die Verdeutschung des lateinischen "Resonet in laudibus...", einem Weihnachtslied, das seit dem 14. Jahrhundert bekannt ist (Hohenfurter Handschrift). Die Fassung "Joseph lieber neve [Verwandter] mein ..." wird in verschiedenen Weihnachtsspielen des 16. und 17. Jahrhunderts überliefert. Im früheren Brauchtum der Kirche ist es mit dem Kindelwiegen verbunden, das bereits Mitte des 12. Jahrhunderts und als Teil älterer Weihnachtsspiele (Erlau um 1450, Sterzing 1511) belegt ist. Nur im reformatorischen Gesangbuch von Walter 1544 steht es als eigenständiges Lied. Wiederbelebt wurde es im 20. Jahrhundert durch das populäre Quempas-Singen.

Heft: S. 4. TA: Familie Leidel aus Bernau (mit Akkordeon), 21.1.2005, VMA.