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Text zu: "Zu Bethlehem geboren"

  1. Zu Bethlehem geboren / ist uns ein Kindelein. / Das hab ich auserkoren, / sein eigen will ich sein. / Eja, eja, sein eigen will ich sein.
  2. In seine Lieb versenken / will ich mich ganz hinab; / mein Herz will ich ihm schenken / und alles, was ich hab. / Eja, eja, und alles, was ich hab.
  3. O Kindelein, von Herzen / dich will ich lieben sehr / in Freuden und in Schmerzen, / je länger mehr und mehr. / Eja, eja, je länger mehr und mehr.
  4. Dich wahren Gott ich finde / in meinem Fleisch und Blut; / darum ich fest mich binde / an dich, mein höchstes Gut. / Eja, eja, an dich, mein höchstes Gut.
  5. Dazu dein Gnad mir gebe, / bitt ich aus Herzensgrund, / daß dir allein ich lebe / jetzt und zu aller Stund. / Eja, eja, jetzt und zu aller Stund.

In dieser Form steht dieses auch in Oberbayern beliebte Weihnachtslied im überregionalen Teil des "Gotteslob" (Nr. 140). Der Text geht auf Friedrich Spee von Langenfeld (1591-1635) zurück, der als Theologe, Jesuitenpater und Professor für Philosophie in Köln,Paderborn und Trier sich auch kritisch mit der Amtskirche auseinandersetzte. Die Melodie ist seit 1599 (Paris) bekannt und wurde 1638 mit diesem Text im Kölner Gesangsbuch gedruckt.
In den Jahren 1646-1652 hat der Benediktinerpater und Klosterbibliothekar Johannes Werlin (1588-1666) in der Abtei Seeon eine mehrbändige handschriftliche Liedersammlung mit dem Titel "Rhitmorum Varietas" verfaßt, die insgesamt 2946 Liedmelodien aus gedruckten und handschriftlichen Quellen des 16. und 17. Jahrhunderts mit Generalbaßbegleitung beinhaltet. Im 3. Band (Bayerische Staatsbibliothek München, Cod. germ. 3638) findet sich als Lied Nr. 149 auf den Seiten 2101/2102 unser "ZV Bethlehem geboren".

Heft: S. 9. TA: 5 Studentinnen der LMU München, WS 2004/5, 11.4.2005, VMA.