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Text zu: "Gott grüaß enk Leutl"

  1. Gott grüaß enk Leutl allesamt, / mögn sein, so viel enk wölln. / Mir kemman her vom heilgen Land / und wissn viel z'dazähln: / Was Wunderbars sich zua hat tragn in Bethlehems Revier. / Ja, liabe Leut, i woaß enk z'sagn, enka Lebtag sehgst des nia!
  2. Wia mir ham d'Nacht bei d'Schaferl gwacht, / da Lenz, da Ruep, der Stoff, / hat's a wunderschöne Liachtn gmacht / und 's Himmelloch war off. / Auf amal kemman d'Engerl aus, zerst oana, nacha all, / die sagn: Heut war da Heiland z'find zu Bethlehem im Stall.
  3. Mir ham glei unser Sach zsammpackt, / a jeder voller Schneid, / und ham uns gschwind nach Beth'lem gmacht / ins Spekuliern, was geit. / Da find ma in an Schafistall den Heiland als kloans Kind. / Wia werd dem Hascherl z'huischa sein bei dem eiskaltn Wind.
  4. So stand ma da recht lang und lang, / ham bet, ham glacht, ham gflennt. / Und ham eahm gebn, alls, was mir ham, / is wohl der Red net gwen. / Hiatz müaß ma wieder hoamwärts schaun, de Schafe net z'verliern. / Geh, gebts ins do a Tröpferl Schnaps, drauß is heut zum Derfriern.

Kiem Pauli (1882-1960) hat dieses Klöpfellied 1934 in seiner "Sammlung Oberbayerischer Volkslieder" (München, S. 425) veröffentlicht mit der Quellenangabe: "Vorgesungen von Frau Anni Thoma, Holzkirchen 1927". Am meisten zur Verbreitung hat das Büchlein "Alpenländische Lieder für Schulen und Jugendgruppen" beigetragen, in dem Fritz Kernich, Rosl Brandmayer und Hans Lorenz in Zusammenarbeit mit Kiem Pauli Volkslieder für junge Leute zusammengefaßt haben (Rosenheim 1953).

Heft: S. 21. TA: Zeise-Sänger aus Ossenzhausen in der Holledau (Begleitung mit Diatonischer Harmonika und Gitarre), 14.5.2005, VMA.