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Text zu: "O Wunder, was soll dies bedeuten"

  1. O Wunder, was soll dies bedeuten? / Ich höre ein Engel von weiten; / er hat uns ein fröhliche Botschaft gebracht; / wir alle von Herzen habn glacht.
  2. Ein Engel ist kommen zu sagen; / ich hab mir nicht traut ihn zu fragen. / Es ist kaum vergangen die halberte Nacht, / so leucht't uns der hellichte Tag.
  3. Gehts Nachbarn, mir wollen's ge wagen, / dem Kindlein ein Opfer zu tragen! / Es nehmts ge a Milli, an Kas und an Oar / und i nimm a Lampi a zwoa.
  4. Gehts, Nachbarn mei! laßts enk net kränka, / dem Kindlein ein Opfer zu schenka! / Weil's is für uns kommen von Himmel auf d' Erd! / Es war ja viel mehrers no wert.
  5. Is des net a Liab ohne Maßen, / wegen unser den Himmel verlassen? / Hiatz liegts in der Krippen auf spitzigen Heu / und is ganz geduldi dabei.
  6. O Heiland der Welt, wir dich grüßen; / wir knien uns hin dir zu Füßen. / Erhör unser Bitten am Ende der Zeit / und führ uns zur himmlischen Freud!

Durch die Volksliedpflege der 1950er Jahre (Kiem Pauli, Bildungswerk Rosenheim) wurde dieses Hirtenlied aus der Sammlung von August Hartmann und Hyacinth Abele (Volksthümliche Weihnachtlieder. Leipzig 1884. Nr. 55, Mel. 47) heute wieder bekannt. Hartmann hat es um 1870 in "Wessen" gefunden, zugleich kann er auf den Gebrauch in Seebruck, Kiefersfelden und Orten in Tirol und Salzburg verweisen. Wir haben in der 6. Strophe geringe Veränderungen vorgenommen. Die Strophen 3, 4 und 5 können auch gesprochen werden - damit entsteht eine kleine Hirtenszene mit Dialog. EBES

Heft: S. 25. TA: Sängergruppe aus Traunstein mit Reinhold Steiger (Begleitung mit Diatonischer Harmonika), 4.7.2005, VMA.