Navigation überspringen.
Startseite

Text zu: "Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen" (siehe Nr. 11)

  1. Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen, / wie glänzt er festlich, lieb und mild, / als spräch' er: "Wollt in mir erkennen / getreuer Hoffnung stilles Bild!"
  2. Die Kinder stehen mit hellen Blicken, / das Auge lacht, es lacht das Herz; / o fröhlich seliges Entzücken! / Die Alten schauen himmelwärts.
  3. Zwei Engel sind hereingetreten, / kein Auge hat sie kommen sehn; / sie gehn zum Weihnachtstisch und beten / und wenden wieder sich und gehn.
  4. "Gesegnet seid, ihr alten Leute, / gesegnet sei, du kleine Schar! / Wir bringen Gottes Segen heute / dem braunen wie dem weißen Haar.
  5. Zu guten Menschen, die ihn lieben, / schickt uns der Herr als Boten aus, / und seid ihr treu und fromm geblieben, / wir treten wieder in dies Haus."
  6. Kein Ohr hat ihren Spruch vernommen; / unsichtbar jedes Menschen Blick / sind sie gegangen wie gekommen: / Doch Gottes Segen blieb zurück.

"Der sentimentale Text von Hermann Kletke beschreibt, ohne die Christgeburt zu erwähnen, die fromme Familienszene unter dem Weihnachtsbaum, der damals noch etwas Besonderes war, und die friedvolle Harmonie zwischen den Generationen. Das wird von nun an zur normierten Stimmung der deutschen Weihnacht." - So beschreibt die Volkskundlerin Prof. Dr. Ingeborg Weber-Kellermann das Umfeld dieses Liedes (Das Buch der Weihnachtslieder. Mainz 1982. Nr. 90). Prof. Dr. Otto Holzapfel vom Deutschen Volksliedarchiv (Freiburg) weist auf die Erstveröffentlichung dieses bis heute populären Liedes von Hermann Kletke (1813-1886) im "Preußischen Volksfreund" 1839 hin.

Heft: S. 14. TA: Familie Reiners und Freunde (mit Git.begl.), München, 23.4.2005, VMA.