Navigation überspringen.
Startseite

03 - Wann i a Musi hör ...

Titelseite

Landler, Polka und andere Stückl von H. M. (Herzog Maximilian in Bayern, 1808-1888)

Aus gedruckten und ungedruckten Quellen ausgewählt und für verschiedene Besetzungen heutiger Volksmusikgruppen eingerichtet von Ernst Schusser

Zum Geleit (Erstauflage 1980)

Das "Wittelsbacher-Jahr" 1980, in dem Bayern der Tatsache gedenkt, daß vor 800 Jahren die Wittelsbacher, längst verwurzelt im altbayerischen Boden, zur ersten Familie des Landes geworden sind (das sie dann 738 Jahre in ununterbrochener Reihenfolge regiert haben), kann der Bayerische Landesverein für Heimatpflege nicht vorübergehen lassen, ohne auf die vielfache Förderung hinzuweisen, die Mitglieder des Hauses gerade der bayerischen Volksmusik angedeihen ließen.

Unvergessen ist, daß der Enkel des letzten bayerischen Königs und gegenwärtigen Chef des Hauses, Herzog Albrecht von Bayern, gemeinsam mit seinem Onkel mütterlicherseits, Herzog Ludwig Wilhelm in Bayern, dem Kiem Pauli bis zu seinem Tode 1960 fast vier Jahrzehnte eine Heimstatt in Bad Kreuth und die Möglichkeit gegeben haben, die Schätzte des oberbayerischen Volkslieds zu sammeln und wieder zu neuem Leben zu erwecken.

Sie folgten damit den Spuren ihrer Vorfahren, insbesondere jenes Herzogs Maximilian in Bayern (1808-1888), der schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der ländlichen Umgebung seiner Schlösser und im Gebirge Volkslieder und Volksweisen sammelte, sie selbst auf der Zither meisterhaft vortrug - was ihm den liebenswürdigen Beinamen "der Zither-Maxl" einbrachte - und sie, vermischt mit Eigenkompositionen, durch zahlreiche Veröffentlichungen auch in adeligen und bürgerlichen Kreisen bekanntmachte.
Aus über 60 gedruckten Landlern, Polkas, Walzern und anderen Tänzen, die meist unter der freilich leicht auflösbaren Abkürzung "H. M." als Verfassernamen erschienen und die heute nur noch in wenigen Bibliotheken aufzutreiben sind, ferner aus einer unvollständigen Handschrift in der Bayerischen Staatsbibliothek hat der junge Pädagoge und Volkskundler Ernst Schusser, selber ein aktiver Volksmusikant, die nachfolgenden Stücke ausgewählt mit dem Ziel, sie den heutigen Volksmusikanten zugänglich zu machen. Daraus ergab sich zwangsläufig, daß heute nicht mehr gebräuchliche Instrumente durch andere ersetzt, Pianoforte-Kompositionen in Sätze für zwei Melodie-Instrumente und Begleitung umgewandelt und Beiwerk, das offenbar mehr für den Salon oder Konzertsaal gedacht war, weggelassen werden mußte. Es handelt sich also nicht um eine historisch-kritische Ausgabe (auch wenn die Quellenangaben auf Seite 31 möglichst ausführliche Aufschlüsse geben), sondern um ein Werk für die Praxis der Volksmusikpflege. Mehr denn je ist es ja heute notwendig, daß sich diese immer wieder an der Tradition orientiert, um aus ihr Kraft und neue Anregungen zu schöpfen.

Allen Volksmusikanten, die diese Stückl in verschiedenen Besetzungen spielen können (Empfehlungen sind bei den einzelnen Stücken vermerkt), wünschen wir viel Freude beim Musizieren!
München, im Mai 1980
Kurt Becher, Geschäftsführer und Leiter der Beratungsstelle für Volksmusik des Bayer. Landesvereins für Heimatpflege e.V.

Nachwort zur Neuauflage 2008

Der 200. Geburtstag von Herzog Maximilian in Bayern (1808-1888) ist der Anlass für eine unveränderte Neuauflage dieses Notenheftes, mit dem der Bayerische Landesverein für Heimatpflege im Jahre 1980 das Augenmerk auf den "Zithermaxl" gelenkt hat. Seither sind mehrere Veröffentlichungen über Herzog Max und dessen Umfeld erschienen, die vielfach auf der Arbeit von Ernst Schusser aufbauen (Hauptseminararbeit bei Prof. Dr. Hans Rall, Ludwig-Maximilians-Universität München, SS 1979).

Inzwischen wissen wir mehr über Herzog Max, z. B. dass der Bauernmarsch auf Seite 6-7 nicht von ihm, sondern wahrscheinlich von dem österreichischen Komponisten, Kapellmeister, Sänger und Schauspieler Adolf Müller (1801-1886) stammt.

Die Kompositionen von Herzog Max sind ein Ausdruck der damaligen Begeisterung für das ländliche und gebirglerische Leben. Er war die Galionsfigur, die volkstümliches Singen und Musizieren in bürgerlichen und adeligen Kreisen populär machte und zu einer ersten Welle bewusster Volksmusikpflege in Oberbayern und darüber hinaus führte. Diese Mode hat sogar Nachwirkungen bis in unsere Zeit, denn viele seiner Kompositionen, z. B. die Amalien-Polka, gehören auch heute noch zum Repertoire zahlreicher Volksmusikgruppen. Seine (langsamen) Polkas haben dazu beigetragen, dass dieser Melodietyp in einzelnen Gegenden Bayerns immer noch als "Münchner Polka" oder "Bayrisch-Polka" bezeichnet wird.
Die Abteilung Volksmusik des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege und die entsprechenden Einrichtungen des Bezirks Oberbayern (Volksmusikarchiv und -pflege) arbeiten seit ihrer Gründung einvernehmlich zusammen, was auch durch diese gemeinsame Herausgabe dokumentiert werden soll.
München/Bruckmühl, im August 2008
Dr. Erich Sepp, Leiter der Abteilung Volksmusik, Stellvertretender Geschäftsführer
Ernst Schusser, Volksmusikarchiv und Volksmusikpflege, Bezirk Oberbayern

Inhalt
  • Bauernmarsch aus dem Einakter "Der Fehlschuß" (S. 6 anschauen, 1. Seite)
  • Oberösterreicher Landler
  • Landlerisch für 2 Zithern
  • Bayerische Oberländer-Tänze (S. 14 anschauen, 1. Seite)
  • Katharinen-Polka
  • Wilhelminen-Polka
  • Marienwalzer
  • Der Tanz (Wann i a Musi hör)
  • Zinneberger Polka (S. 25 anschauen)
  • Oberländer Tänze
  • Posthornklänge:
    • Altbayer. Postsignal, Altbayer. Postlied, Altbayer. Postländler
    • Altes Wildschützenlied, Fuhrmannslied
Neuauflage durch den Bezirk Oberbayern, Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern, Krankenhausweg 39, 83052 Bruckmühl.
gemeinsam mit dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege e.V., Ludwigstr. 23/Rgb., 80539 München.
Verantwortlich: Ernst Schusser und Dr. Erich Sepp.
Erstauflage: München 1980 (Umschlaggestaltung: Johann Gruber, München. Notengraphik: H. Konrad, Kempten/Allg. Druck: Uni-Druck, München.).
Neuauflage: München/Bruckmühl 2008. Noten und Quellen unverändert, Änderungen nur auf den Seiten [3], [4], [32], [33], siehe dazu auch Nachwort S. 32.

siehe auch: QSV 17 - Wann i a Musi hör ...

Umfang: 33 Seiten, Format ca. 19 cm x 27 cm.

Erhältlich beim Bayerischen Landesverein für Heimatpflege und im VMA.
Preis im VMA: 4,- €
Bestellnummer im VMA: QSV-17
Kurztitel im VMA: Wann-H-M