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Quellenhinweis zu: Zwei "Berchtolsgadner Deutsche" - anonym vor 1800

Melodieüberlieferung: In der Sänger- und Musikantenzeitung (9. Jg., München 1966,
S. 54 ff) berichtet Prof. Walter Deutsch (Wien) über diese beiden Deutschen Tänze, die er in einer anonymen Handschrift (Nr. 4 und 8) der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien mit dem Titel "Berchtolsgadner Deutsche per il Clavi-Cembalo" aufgefunden hat. Er datiert die Noten in die Zeit vor 1800 "wohl für das musikalische Vergnügen bestimmter Kreise" - und meint damit wohl das städtische Bürgertum. Die insgesamt 12 Tänze weisen eine modische Besonderheit volkstümlicher Musik vor 1800 auf: "Bemerkenswert an diesen 'Deutschen' ist die beiliegende handschriftliche Stimme für 'Trommel, Vogelstimme, Wachtel, Kuckuck, Maienpfeiferl, Hörndel, Ratsche und Trompete'. Zu acht Tänzen tritt jeweils eines dieser 'Instrumente' mit ein paar Takten hinzu. Das erinnert uns an jene musikalische Mode des ausgehenden XVIII. Jahrhunderts, die darin bestand, die weithin bekanntgewordenen Berchtesgadener Kinderspielzeuge in Musikwerke miteinzubeziehen. Berühmt wurde die sogenannte 'Kindersinfonie', die für Klavier, Violine und sieben Kinderinstrumente 1788 vermutlich von Joseph Haydn geschrieben wurde."
B: Sepp Hornsteiner (VMA 2000). N: Sph 15, S. 10. TA: "Hausmusik Kleinschwärzer" (Akkordeon, Hackbrett, Zither/Harfe, Kontragitarre), 27.7.2007 VMA.