04 - Stückl der "Teisendorfer Geigenmusi" von Sigi Ramstötter

Marsch, Walzer, Polka, Boarischer,
Waldjager, Zwiefacher, Bauernmadl



In diesem Notenheft sind nur einige wenige Stücke aus den umfangreichen Stimmbüchern der "Teisendorfer Geigenmusi" mit über 250 Stücken ausgewählt, die Sigi Ramstötter (geb. 1929) nach seinem Wohnort und im Anklang an seine berühmte "Teisendorfer Tanzlmusi" in den 1970er Jahren gegründet hat. Vorbild waren die in Salzburg (und Tirol) in der Volksmusikpflege nach dem 2. Weltkrieg bekannt gewordenen Besetzungen mit 2 Geigen in der Melodie, Flöte/Piccolo in der Verzierung, dazu die Begleitung mit Harmonika, Gitarre/Harfe und Kontrabass. Besonders die "Reiser Geigenmusi", entwickelt von Tobi Reiser (1907-1974) auch auf der Basis der überlieferten Streichmusik im Land Salzburg (vgl. überlieferte Notenhandschriften von Georg Windhofer sen., 1887-1964, im Pongau) hatte es Sigi Ramstötter angetan.

In der ersten Besetzung der "Teisendorfer Geigenmusi" spielten ab 1973 die Geiger Heinz Eckel (siehe "An Heinz seiner", S. 26/27), und der Erzmusikant Sepp Unertl (1938-1988) aus Trostberg, von dem das Volksmusikarchiv viele Dokumente lebendigen Musizierens aufgezeichnet hat (siehe u.a. "Überliefertes Geigenspiel" in dem Geburtstagsbuch für Wastl Fanderl "Volksmusik in Oberbayern", Bezirk Oberbayern 1982, S. 135 ff). Die Blockflöte spielte Hedi Eckel und das Fundament legten Sigi Ramstötter mit der Harmonika und Werner Eisele mit dem Kontrabass. Gespielt wurde natürlich bei Volkstanzabenden und Volksmusikveranstaltungen besonders im Chiemgau und im Rupertiwinkel. 1976 gestaltete die "Teisendorfer Geigenmusi" mit Teisendorfer Sängern das erste "Teisendorfer Adventsingen", das der ORF aufzeichnete. Weitere Aufnahmen erfolgten für Tonträger (Musikhaus Fackler) und auch für den Bayerischen Rundfunk (1976 und 1999).

Im Jahr 1991-1993 wurde die "Familien Geigenmusi" gegründet (siehe Titelbild des Heftes) mit Ishild (Flöte) und Sigi Ramstötter, den Söhnen Stephan (geb. 1981) und Bernhard (geb. 1976) mit den Geigen und dem Bruder Georg Ramstötter (1923-2015) mit der Gitarre, verstärkt teils von Manfred Perchermeier mit dem Bass.

Im Jahr 1997 wurde daraus dann die "Junge Teisendorfer Geigenmusi" mit Bernhard, Stephan und Sigi Ramstötter, Verena Thanbichler (Querflöte), Evi Geisreiter (Gitarre) und Daniel Horgos (Kontrabass). Mit den vielen Walzern, Polkas, Boarischen, Zwiefachen und allen "Chiemgauer Volkstänzen" besteht ein breites Repertoire für Volkstanzveranstaltungen – dazu kamen auch viele weitere Stückl für Hoagartn und religiöse Gelegenheiten. Da die Musikanten aber berufsbedingt nicht mehr so oft Zeit haben, gehören derzeit auch Peter Lichtenwald und Maria Rauscher (Geige), Annemarie Bayerl (Querflöte/Piccolo), Christine Brunner (Harfe) und Manfred Perchermeier (Kontrabass) zum Musikantenstamm. Sie freuen sich immer wieder, wenn sie zusammenkommen und zum Volkstanz, bei Hoagarten oder zu Messen, Maiandachten und Adventsingen aufspielen.

Herbst 2019, Ernst Schusser

Inhaltsverzeichnis:

• "Moarhofer Leo Marsch" — aus Hart im Zillertal (S. 2 und 3 anschauen)
• "Girgl Walzer"
• Amalien-Polka (Boarischer)
• Gamsgebirg-Polka
• Familienwalzer
• Festmarsch zum 80er
• Christl-Walzer
• Anderl-Bayrischer
• Waldjager
• Alter Rosenheimer Hochzeitsmarsch
• "Hansl drah ma" — Walzer (S. 20 und 21 anschauen)
• Haberer-Polka
• Steigerwirt-Boarischer (S. 24 und 25 anschauen)
• Heinz seiner — Polka
• "Teifi, du dürrer" — Zwiefacher
• Geschwind-Marsch
• Bauernmadl

Urheberrechtsbemerkung:
Die in dieser Ausgabe enthaltenen Instrumentalstücke können nach derzeitigem Wissensstand jederzeit im Rahmen der Volksmusikpflege öffentlich ohne Genehmigung und Aufführungsgebühr gespielt werden. Um Missbräuche auszuschließen, behalten sich jedoch der Herausgeber und die Verfasser/Bearbeiter die ihnen laut Gesetz zustehenden Rechte vor, insbesondere das der Bearbeitung und jeglicher gewerblichen Nutzung, das der Vervielfältigung durch Druck oder Tonträger, das Recht der Sendung in Rundfunk und Fernsehen und die Nutzung in den neuen Medien. ES

Auch in anderen Notenveröffentlichungen des VMA finden sich Stücke und Bearbeitungen von Sigi Ramstötter, u.a.

• Dokumente regionaler Musikkultur, Spielheft 9 "Okarina-Musi" von Sigi Ramstötter, zweistimmige Stücke für Okarina und Akkordeon, 2 oder 3 Okarinas und Begleitung, aber auch für andere Besetzungen mit Flöte, Gitarre, Zither, Geige, Hackbrett, usw., VMA 1997 (32 S, A4)
• Persönlichkeiten regionaler Musikkultur, Broschüre 11 "Teisendorfer Tanzlmusi" – Die erste "Tanzlmusi" in Oberbayern, ein kleines Notenbuch mit Worten, Bildern, Dokumenten und Erinnerungen, VMA 1999 (133 Seiten, DIN A 4).

Eine Veröffentlichung des Bezirks Oberbayern, Volksmusikpflege und Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern (VMA),
83052 Bruckmühl, Krankenhausweg 39, Tel. 08062/5164, Fax 08062/8694, www.volksmusikarchiv.de, E-Mail: volksmusikarchiv@bezirk-oberbayern.de.

Verantwortlich und Redaktion:  Sigi Ramstötter (SR) und Ernst Schusser (ES) . Musikalische Mitarbeit, Auswahl, Bearbeitung, Ergänzung, Notenschrift (siehe auch S. 15):  Sabine (SK) und Bernhard (BK) Kübler, Annemarie (AM) und Hubert (HM) Meixner, Annemarie Bayerl (AB). Gestaltung Drucksache:  Margit Schusser.

München 2019.
Umfang: 33 Seiten, Format DIN A 4.

Selbstkostenpreis: 4,- €
Bestellnummer: Pers-Reg-04
Kurztitel: Teisendorfer Geigenmusi