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dB 18 Halbwalzer aus Tittmoning

Aus einer Tittmoninger Handschrift, wohl nach 1900 (HM)
In Bearbeitung für Blasmusik:
Klarinette in Es (oder Flöte in C), Klarinette 2 und 3 in B, Flügelhorn 1 und 2 in B, Trompete 1 und 2 in B, Tenorhorn in B, Bariton in B und C, Begleitung in C, B und Es, Bässe in C, Schlagzeug

Partitur (Ausschnitt erste Seite)

Quellenhinweis zu dB 18:
Im Jahr 1984 machte das "Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern" eine erste Sammelfahrt in die Gegend von Tittmoning und Fridolfing. Der nördliche Rupertiwinkel mit seinen Grenzgebieten zu Salzburg und Oberösterreich, mit der historisch-kulturellen Verkehrsader Salzach und mit seiner Wechselbeziehung zwischen ländlicher und bürgerlicher Kultur ist besonders auch für die Volksmusikforschung von besonderem Interesse. Bis ins frühe 19. Jahrhundert zurück lassen sich umfängliche Quellen zum Gebrauch von Lied, Musik und Tanz im Leben der Menschen zurückverfolgen. Einige Dokumente der bisherigen Volksmusiksammelfahrten in die Gegend von Tittmoning und Fridolfing hat das Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern 1994 in einer 319 Seiten umfassenden Dokumentation veröffentlicht.
Auch die instrumentale Gebrauchsmusik läßt sich anhand der Musikantenhandschriften bis ins frühe 19. Jahrhundert zurückführen. Mehrere Musikantenfamilien haben ihre Notenhefte und Handschriften über Generationen hinweg aufbewahrt, weitergeführt und erneuert. So finden sich die hier zusammengefaßten vier Halbwalzermelodien (Melodie 1, 3, 5 und 7) einstimmig in einer Handschrift aus der Tittmoninger Gegend, die wohl um 1860 begonnen wurde. Der Eintrag unserer Melodien geschah wohl erst nach 1900 - bis heute sind diese und ähnliche Halbwalzermelodien für Trompete oder Flügelhörner im Rupertiwinkel bekannt. Hubert Meixner hat diese 4 Halbwalzer für Blasmusik neu bearbeitet und in traditioneller Weise mit Zwischenspielen verbunden (Nr. 2, 4, 6), die im Registerwechsel von den Klarinetten getragen werden.
Die Melodienreihung in gleicher Tonart mit jeweils einem 8-taktigen Zwischenspiel ist in Oberbayern für Landler, Walzer und Halbwalzer mindestens seit der Mitte des 19. Jahrhunderts nachweisbar und heute noch gebräuchlich. In stetem Wechsel entstanden beim Musizieren neuzusammengefügte Tanzweisen. Die Zwischenspiele brachten mit ihrem Registerwechsel Farbe in die "Parthie". Bis in die Zwischenkriegszeit sind Geiger als Ausführende dieser 8-taktigen 2. Teile bekannt. Früher waren die Zwischenspiele und die Einleitung variantenreicher als heute - auch unsere Bearbeitung trägt zur Erstarrung dieser lebendigen Musizierform bei. Nur mehr wenige Musikanten kennen die vielen meist mündlich überlieferten Eingänge und Zwischenspiele (2. Teile, "Aushalter", "d' Geign").

Urheberrechtsbemerkung siehe Einführungsseite Dörfliche Blasmusik.

Eine Veröffentlichung des Bezirks Oberbayern,
Volksmusikarchiv und Volksmusikpflege des Bezirks Oberbayern, 83052 Bruckmühl.
Dokumente regionaler Musikkultur in Oberbayern.
Dörfliche Blasmusik, Nr. 18, "Halbwalzer aus Tittmoning".
Die Auswahl und Neubearbeitung für heutige Blasmusik wurde vom Arbeitskreis "Dörfliche Blasmusik" im Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern durchgeführt.
Verantwortlich: Ernst Schusser.
Mitarbeiter: Peter Denzler (PD), Karl Edelmann (KE), Wolfgang Forstner (WF), Annemarie und Hubert Meixner (HM), u.a.
Notensatz: Markus Turiaux und Helmut Scholz.

München 1997.

Inhalt, Umfang: Mappe mit Partitur und 16 Stimmen, DIN A4.

Selbstkostenpreis: 6,- €
Bestellnummer: dB-18
Kurztitel: Halbwalzer Tittmoning