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dB 04 Deutscher Dreher aus der Holledau
Melodien aus Musikantenhandschriften (1900-1935) in der Holledau (PD)
In Bearbeitung für Blasmusik:
Klarinette in Es (oder Flöte in C), Klarinette 2 und 3 in B, Flügelhorn 1 und 2 in B, Trompete 1 und 2 in B, Tenorhorn in B, Bariton in B und C, Begleitung in C, B und Es, Bässe in C, Schlagzeug
Partitur (Ausschnitt erste Seite)
Quellenhinweis zu dB 04:
Der Typus des "Deutschen Dreher" findet sich in Notenhandschriften der Tanzmusikanten ab der Mitte des 19. Jahrhunderts. Das Kerngebiet scheint die Oberpfalz und das angrenzende Mittelfranken und Niederbayern zu sein. In Oberbayern gibt es eine Reihe Belege für die Landkreise Eichstätt, Neuburg/Schrobenhausen und Pfaffenhofen/Ilm. In der Holledau war der Tanz noch bis in die 60er Jahre gebräuchlich. Aber auch im früher zu Oberbayern gehörenden Aichacher Land ist der Deutsche Dreher überliefert. Einzelbelege und Hinweise finden sich z.B. in Musikantenhandschriften aus Hohenpolding (Lkr. Freising), Fischbachau (Lkr. Miesbach), Kirchdorf a.H. (Lkr. Rosenheim), Marktschellenberg (Lkr. Berchtesgadener Land) und Fridolfing (Lkr. Traunstein). Wo die Tanzform erhalten geblieben ist, wird ein spezieller Dreischrittdreher, ein Marschschritt oder in anderen Fällen auch Zweischrittdreher, "Schieber" oder Landlerschritt getanzt.
In den Musikantenhandschriften sind die "Deutschen Dreher" in Reihen von achttaktigen Melodien gleicher Tonart notiert, unterteilt nach 1. und 2. Teilen. Während der 1. Teil eine Ländlermelodie oder ländlerartige Weise (auch in der Begleitung) ist, stellt der folgende, oft auswendig gespielte 2. Teil das Typische beim "Deutschen Dreher" dar. Seine Melodie ist auch durch den charakteristischen Begleitrhythmus gekennzeichnet: Der Baß spielt auf jedes Viertel, die Begleitung "beschleunigt" mit markanten Sechzehntel-Achtelbewegungen und reißt die Zuhörer und Tänzer mit, obwohl in der Regel das Tempo gleich bleibt. Manchmal wird der 2. Teil auch in gesteigertem Tempo gespielt - eine Temposteigerung bringt auch die zusätzliche Wiederholung des 2. Teiles am Schluß, wie sie z.B. bei Schellackplattenaufnahmen der Kapelle Schwarzfischer von Vohburg (um 1935) festzustellen ist.
Unsere Melodien für den hier zusammengestellten "Deutschen Dreher aus der Holledau" sind in Musikantenhandschriften aus der Holledau zu finden (z.B. von Steinhauser um 1900, anonym aus Nandlstadt um 1920, in den Sammlungen Listl und Schwarzfischer).
Urheberrechtsbemerkung siehe Einführungsseite Dörfliche Blasmusik.
Eine Veröffentlichung des Bezirks Oberbayern,
Volksmusikarchiv und Volksmusikpflege des Bezirks Oberbayern, 83052 Bruckmühl.
Dokumente regionaler Musikkultur in Oberbayern.
Dörfliche Blasmusik, Nr. 4, "Deutscher Dreher aus der Holledau".
Die Auswahl und Neubearbeitung für heutige Blasmusik wurde vom Arbeitskreis "Dörfliche Blasmusik" im Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern durchgeführt.
Verantwortlich: Ernst Schusser.
Mitarbeiter: Peter Denzler (PD), Karl Edelmann (KE), Wolfgang Forstner (WF), Annemarie und Hubert Meixner (HM), u.a.
Notensatz: Markus Turiaux und Helmut Scholz.
München 1996.
Inhalt, Umfang: Mappe mit Partitur und 16 Stimmen, DIN A4.
Selbstkostenpreis: 6,- €
Bestellnummer: dB-04
Kurztitel: Deutscher