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02 - Stückl der "Fischbachauer Tanzlmusi" (2) von Pepi Prochazka

Stückl der "Fischbachauer Tanzlmusi" (2) von Pepi Prochazka
Walzer, Halbwalzer, Marsch, Boarische, Schottisch, Polka, Galopp

Titelseite

Martin Prochazka schreibt im Winter 2016/2017 zu dem Notenheft:
In diesem Notenheft sind weitere 13 Stücke der "Fischbachauer Tanzlmusi" zusammengefasst – elf davon hat Pepi Prochazka ab 1965 gemacht. Das Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern hat schon im Jahr 1992 eine Dokumentation über die "Fischbachauer Tanzlmusi" herausgegeben – mit 19 Stücken aus ihrem Spielgut und einem Rückblick auf die Tanzmusiktradition im Leitzachtal.

Sein Musikantenleben hat Josef ("Pepi") Prochazka nach dem Zweiten Weltkrieg in der Fischbachauer Blaskapelle begonnen. Bis in die 1970er Jahre spielte er dort Querflöte, danach B-Klarinette. Mitte der 1950er Jahre wirkte er in einer kleinen Tanzmusikbesetzung, der "Kapelle Reisinger", mit. Schon zu dieser Zeit hat der "Pepi" Noten geschrieben. In den Jahren 1961/1962 versuchte er mit seinen Freunden, dem Landwirt Sepp Bucher und dem Bergmann Alexander ("Hanä") Estner und weiteren Bläsern aus der Musikkapelle Fischbachau eine Tanzlmusi auf die Beine zu stellen. Den Anstoß dafür gab der Ramstötter Sigi, den er mit seiner Teisendorfer Tanzlmusi bei verschiedenen Gelegenheiten gehört hatte. Im Jahr 1964 kam es dann zur Gründung der "Fischbachauer Tanzlmusi" zusammen mit den drei Musikanten der "Leitzachtaler Buam", dem Elektromeister Hansl Holzer, dem Versicherungskaufmann Klaus Frauenrieder und dem Schreinermeister Sebastian Mayr ("Schreiner Wast") vom Auerberg.

Zum Repertoire der "Fischbecker" gehörten zunächst die im Leitzachtal regionaltypischen "Langsamen Landler", Halbwalzer ("Halberte mit Übergang") und Schottischen, die in den alten (zweistimmigen) Notenhandschriften der Blaskapellen in großer Zahl vorlagen. Für die in den 1960er Jahren mit dem Wirken von Forstmeister Georg von Kaufmann (1907-1972) aufkommende, neue ländliche Volkstanzbewegung im südlichen Oberbayern fehlte es aber an schmissigen geradtaktigen Stücken für den Tanzboden. Pepi Prochazka hat dafür seine musikalischen Einfälle aufgeschrieben. Viele der so entstandenen Stücke (u.a. Polka, Boarische, Galopp) hat er auch für andere Besetzungen eingerichtet, z.B. für Blasmusik, für Holzbläserquartett oder – als "Experiment" – für 9-stimmiges Holzregister.

Die "Teisendorfer Tanzlmusi", die "Kreuther Klarinettenmusi" und die "Fischbachauer Tanzlmusi": Diese drei Gruppen prägten eine Musikantengeneration lang maßgeblich das Wesen und den Klang der oberbayerischen Volkstanz- und Tanzlmusi ab den 1960er Jahren. Bis 1999 spielte die "Fischbachauer Tanzlmusi" in unveränderter Besetzung mit Pepi Prochazka (geb. 1927, 1. Klarinette), Hansl Holzer (1944-2015, 2. Klarinette), Alexander Estner (geb. 1928, Posaune), Klaus Frauenrieder (geb. 1943, Akkordeon), Wastl Mayr (geb. 1934, Gitarre) und Sepp Bucher (geb. 1929, Bombardon, teils Kontrabass).

Im Jahr 2014 hat Pepi Prochazka weitere 29 seiner in den Jahren 1964-2000 entstandenen Stücke für die Besetzung der "Fischbachauer Tanzlmusi" aufgeschrieben und dem Volksmusikarchiv übergeben. Elf davon sind neben einem überlieferten "Schottisch" und einer "Halbwalzer-Schar" aus alten Notenhandschriften in dieser Veröffentlichung enthalten.

Inhaltsverzeichnis:
  • Gamssprung Polka (1979)  —  S. 2 anschauen und S. 3 anschauen
  • Naglspitz Boarischer (1967)  —  S. 4
  • In der Wirtsalm - Walzer (1979)  —  S. 6
  • Birkensteiner Polka (1965)  —  S. 8
  • Liserl Walzer (1965)  —  S. 10 anschauen und S. 11 anschauen
  • Fenstal'n Boarischer (1965)  —  S. 12
  • Kirta Schottisch (1965)  —  S. 14
  • Klausei Boarischer (1965)  —  S. 16 anschauen und S. 17 anschauen
  • Hubertusjagd-Galopp (1978)  —  S. 18
  • Fischbachauer Walzer (1966)  —  S. 20
  • Josefi Marsch (1987)  —  S. 23
  • Schottisch (Transkription einer Studioaufnahme des BR von 1976)  —  S. 26
  • "Da oa links ..." - Halbwalzer (Transkription einer Studioaufnahme des BR von 1971)  —  S. 28

Auch in anderen Notenveröffentlichungen des VMA finden sich Stücke und Bearbeitungen von Pepi Prochazka, u.a. Urheberrechtsbemerkung:
Die in dieser Ausgabe enthaltenen Instrumentalstücke können nach derzeitigem Wissensstand jederzeit im Rahmen der Volksmusikpflege öffentlich ohne Genehmigung und Aufführungsgebühr gespielt werden. Um Missbräuche auszuschließen, behalten sich jedoch der Herausgeber und die Verfasser/Bearbeiter die ihnen laut Gesetz zustehenden Rechte vor, insbesondere das der Bearbeitung und jeglicher gewerblichen Nutzung, das der Vervielfältigung durch Druck oder Tonträger, das Recht der Sendung in Rundfunk und Fernsehen und die Nutzung in den neuen Medien.ES

Eine Veröffentlichung des Bezirks Oberbayern, Volksmusikpflege und Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern (VMA),
83052 Bruckmühl, Krankenhausweg 39, Tel. 08062/5164, Fax 08062/8694,www.volksmusikarchiv.de, E-Mail: volksmusikarchiv@bezirk-oberbayern.de.

Verantwortlich und Redaktion: Ernst Schusser (ES).
Musikalische Mitarbeit: Martin Prochazka (MP).
Auswahl, Bearbeitung und Notenschrift (S. 2-25): Pepi Prochazka.
Transkription (S. 26-32): Sabine und Bernhard Kübler, Annemarie Meixner.
Gestaltung Drucksache: Margit Schusser.

München 2017.
Umfang: 33 Seiten, Format DIN A 4.

Selbstkostenpreis: 4,- €
Bestellnummer: Pers-Reg-02
Kurztitel: Fischbachauer